Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA
US-Präsident Donald Trump hat dem Iran im Streit um die Urananreicherung gedroht. "Der Iran sollte besser vorsichtig sein", sagte Trump am Sonntag. Es gebe einen Grund, warum Teheran Uran anreichere, und dieser sei "nicht gut". Zuvor hatte US-Außenminister Mike Pompeo Teheran mit "weiterer Isolation" und neuen Sanktionen gedroht. Sollte der Iran in den Besitz von Atomwaffen gelangen, wäre das eine "noch größere Gefahr für die Welt", schrieb Pompeo im Kurzbotschaftendienst Twitter. Der Iran hatte am Sonntag erklärt, er werde im Laufe des Tages Uran über das erlaubte Maß von 3,67 Prozent hinaus anreichern. Für Atomwaffen muss Uran allerdings auf 90 Prozent angereichert werden. Die USA hatten im Mai 2018 einseitig das 2015 vereinbarte internationale Atomabkommen mit dem Iran aufgekündigt und später neue Sanktionen gegen Teheran verhängt. Vor rund einer Woche verstieß Teheran dann erstmals gegen eine Bestimmung des Atomabkommens und überschritt die erlaubte Menge von 300 Kilogramm auf 3,67 Prozent angereichertes Uran.
ÜBERSICHT INDIZES
Stand +/- % S&P-500-Future 2.979,30 -0,37% Nikkei-225 21.504,72 -1,11% Hang-Seng-Index 28.237,00 -1,87% Kospi 2.066,58 -2,09% Shanghai-Composite 2.932,78 -2,60% S&P/ASX 200 6.678,70 -1,08%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Schwach - Marktbeobachter führen als Hauptbelastungsfaktor an, dass die Zinssenkungsfantasie nach den besser als erwartet ausgefallenen US-Arbeitsmarktdaten am Freitag einen Dämpfer erhalten habe. Gerade auf dem zuletzt erhöhten Niveau an vielen Börsen ist die Neigung, sicherheitshalber erst einmal Gewinne mitzunehmen, hoch. Mit besonders großer Spannung warten die Märkte nun auf den halbjährlichen Auftritt von US-Notenbankchef Jerome Powell vor dem US-Senat im Lauf der Woche. Daneben sorgt für Verunsicherung, dass der Iran am Sonntag erklärt hat, man werde im Laufe des Tages Uran über das erlaubte Maß hinaus anreichern. US-Präsident Trump hatte ebenfalls am Sonntag gesagt: "Der Iran sollte besser vorsichtig sein". Es gebe einen Grund, warum Teheran Uran anreichere, und dieser sei "nicht gut". Technologiewerte in Seoul leiden besonders darunter, dass Japan Exporte wichtiger Halbleiter- und Smartphone-Materialien nach Südkorea jüngst erschwert hat. Samsung Electronics verlieren 2,5 Prozent, Hynix 1,6 Prozent.
US-NACHBÖRSE
Aktien aus dem Pharmasektor zeigten sich in engen Grenzen uneinheiltlich, nachdem Branchenindex im regulären Handel zuvor um 1,3 Prozent nachgegeben hatte. Belastet hatte da, dass US-Präsident Donald Trump eine Verordnung zur Senkung der Arzneimittelpreise angekündigt hatte.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 26.922,93 -0,16 -43,07 15,41 S&P-500 2.990,42 -0,18 -5,40 19,29 Nasdaq-Comp. 8.161,79 -0,10 -8,44 23,01 Nasdaq-100 7.841,30 -0,21 -16,39 23,88 Mittwoch (verkürzt) Umsatz NYSE (Aktien) 578 Mio 320 Mio Gewinner 1.429 2.038 Verlierer 1.512 869 unverändert 100 112
Knapp behauptet - Ein besser als erwartet ausgefallener Arbeitsmarktbericht sorgte für Druck auf Aktien. Mit dem unerwartet hohen Jobaufbau seien die hochgesteckten Erwartungen an eine Zinssenkung gedämpft worden. Pharmawerte fürhrten die Verlierer an, nachdem US-Präsident Donald Trump eine Verordnung zur Senkung der Arzneimittelpreise angekündigt hatte. Der Sektor gab 1,3 Prozent ab. Daneben gehörten auch andere in jüngster Zeit favorisierte sogenannte defensive Sektoren zu den Verlierern. Zu den schwächeren Aktien gehörten auch solche aus dem Halbleitersegment, nachdem Samsung im zweiten Quartal einen Gewinneinbruch erlitten hatte. Mit der Auspreisung von Zinssenkungsspekulationen waren dagegen Finanzwerte gesucht, denn Banken gelten als Verlierer des Niedrigzinsumfeldes.
US-ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 1,86 10,6 1,75 65,7 5 Jahre 1,83 10,2 1,73 -9,2 7 Jahre 1,93 9,7 1,83 -32,2 10 Jahre 2,04 9,2 1,95 -40,4 30 Jahre 2,54 7,3 2,47 -52,7
US-Anleihen brachen mit dem Dämpfer für die Zimnssenkungsspekulation ein, im Gegenzug stieg die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen um 9,2 Basispunkte auf 2,04 Prozent.
DEVISEN
zuletzt +/- % 00:00 Fr. 9.40 Uhr % YTD EUR/USD 1,1230 +0,0% 1,1228 1,1269 -2,1% EUR/JPY 121,63 -0,1% 121,74 121,66 -3,3% EUR/GBP 0,8963 +0,0% 0,8963 0,8961 -0,4% GBP/USD 1,2530 +0,0% 1,2529 1,2576 -1,7% USD/JPY 108,30 -0,1% 108,43 107,96 -1,3% USD/KRW 1175,02 +0,6% 1175,02 1171,24 +5,4% USD/CNY 6,8908 -0,0% 6,8936 6,8768 +0,2% USD/CNH 6,8940 -0,0% 6,8965 6,8814 +0,3% USD/HKD 7,7962 +0,0% 7,7949 7,7913 -0,5% AUD/USD 0,6990 +0,1% 0,6981 0,7017 -0,8% NZD/USD 0,6643 +0,2% 0,6627 0,6674 -1,1% Bitcoin BTC/USD 11.459,75 -0,6% 11.530,25 10.893,75 +208,1%
Der Dollar zog auf breiter Front an mit dem Dämpfer für die Zinssenkungswerwartungen. Im Gegenzug fiel der Euro auf 1,1225 Dollar nach Wechselkursen um 1,1280 Dollar am Freitagmorgen und 1,1220 kurz vor den starken US-Arbeitsmarktdaten. Im asiatisch dominierten Geschäft am Montag verteidigt der Dollar seine Gewinne weitgehend. Lediglich der Yen kann ein wenig Boden gutmachen. Er dürfte dabei von seinem Ruf als sicherer Hafen profitieren. Stark unter Druck steht die türkische Lira, nachdem am Wochenende überraschend der Notenbankchef des Landes von Präsident Erdogan entlassen wurde. Erdogan war mit dessen Politik unzufrieden, weil er sich unter anderem dem Präsidenten widersetzte, als er den Leitzins der Zentralbank im vergangenen Jahr erhöhte. Erdogan wartete im Zuge der Entlassung erneut mit seiner Überzeugung auf, dass höhere Zinsen die Inflation anheizten. Die Lira ist zum Dollar auf den niedrigsten Stand seit einer Woche abgesackt, von 5,6288 auf 5,7535 je Dollar.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 57,52 57,51 -0,2% -0,09 +20,6% Brent/ICE 64,20 64,23 -0,0% -0,03 +16,2%
Am Ölmarkt legten die Preise zu. US-Leichtöl der Sorte WTI stieg je Fass um 0,5 Prozent auf 57,61 Dollar, die global gehandelte Sorte Brent gewann dagegen um 1,5 Prozent auf 64,25 Dollar. Die jüngste Verlängerung der Förderkürzung durch das Erdölkartell Opec sowie der Lagerabbau in den USA in Verbindung mit dem guten Arbeitsmarktbericht treibe die Preise, hieß es.
METALLE
zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.405,10 1.399,18 +0,4% +5,93 +9,6% Silber (Spot) 15,06 15,00 +0,4% +0,06 -2,8% Platin (Spot) 814,42 809,50 +0,6% +4,92 +2,3% Kupfer-Future 2,66 2,66 -0,1% -0,00 +0,6%
Der Goldpreis, der auf Zinsspekulationen in jüngster Zeit mit Gewinnen reagiert hatte, verlor 1 Prozent auf 1.400 Dollar. "Der übergeordnete Trend bleibt bullisch, weil die Preise sich klar über dem Schlüsselniveau von 1.380 US-Dollar halten", sagte Chefanalyst Carlo Alberto De Casa von ActivTrades.
MELDUNGEN SEIT FREITAG 20.00 UHR
ERDBEBEN KALIFORNIEN
Der Süden Kaliforniens ist am Freitagabend (Ortszeit) vom stärksten Erdbeben seit zwei Jahrzehnten erschüttert worden. Das zweite starke Beben innerhalb von nur zwei Tagen hatte eine Stärke von 7,1. Wie bei dem Erdbeben am Vortag, das eine Stärke von 6,4 gehabt hatte, lag das Epizentrum nahe der Kleinstadt Ridgecrest im dünn besiedelten Bezirk San Bernadino.
KONJUNKTUR JAPAN
Die japanischen Mschinenbauaufträge sind im Mai in der Kernrate zum Vormonat um 7,8 Prozent gesunken, stärker als mit 4,5 Prozent erwartet.
VENEZUELA
In der Venezuela-Krise wollen Vertreter der Opposition und der Regierung von Staatschef Nicolas Maduro den unterbrochen Dialog wieder aufnehmen. Oppositionsführer Juan Guaido erklärte, bei einem Treffen auf der Karibikinsel Barbados solle über einen "Ausweg aus der Diktatur" gesprochen werden. Ziel seien ein Abgang Maduros, die Bildung einer Übergangsregierung und freie Wahlen unter internationaler Beobachtung.
WÄHRUNGSRESERVEN CHINA
Die chinesichen Währungsreserven sind im Juni um 18,23 Milliarden Dollar zum Vormonat gestiegen.
BOEING
hat eine Bestellung von 737-Max-Flugzeugen an Airbus verloren. Der Auftragsverlust ist eines der ersten konkreten Anzeichen dafür, dass die Krise rund um die Max-Maschinen dem europäischen Konkurrenten Airbus in die Hände spielen könnte. Die saudische Fluglinie Flyadeal will bis zu 50 Airbus A320neo-Flugzeuge kaufen. Der Flugzeugtyp ist der direkte Konkurrent zur Boeings Max-Maschinen.
PEMEX
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
July 08, 2019 02:01 ET (06:01 GMT)
Copyright (c) 2019 Dow Jones & Company, Inc.