Die Anlegerstimmung in der Eurozone hat sich im Juli deutlich verschlechtert. Der vom Analysehaus Sentix erhobene Konjunkturindikator fiel um 2,5 Punkte auf minus 5,8 Zähler, wie Sentix am Montag in Frankfurt mitteilte. Das ist der tiefste Stand seit November 2014. Analysten hatten hingegen einen Anstieg auf plus 0,1 Punkte erwartet. Im Vormonat war der Indikator bereits ins Minus gefallen, nachdem er sich noch im Mai spürbar aufgehellt hatte.
"Trotz der vermeintlichen Beruhigung an den Aktienmärkten und Wiederaufnahme der Zollgespräche zwischen den USA und China geben die Lage- und Erwartungswerte nach", kommentierte Sentix-Geschäftsführer Patrick Hussy die schlechtere Stimmung. In Deutschland sei die Lage noch düsterer. Der Index sank in der größten Volkswirtschaft der Eurozone auf den tiefsten Stand seit November 2009. "Eine Rezession in Deutschland scheint unausweichlich", so Hussy. Schuld daran sei unter anderem die hohe Abhängigkeit vom Export und dem Absatzmarkt China. Zudem komme die Automobilindustrie nicht aus der Krise.
Hussy erwartet, dass andere Konjunktursignale im Juli auch "in Moll" ausfallen werden. "Die aktuellen Konjunkturerwartungen geben Rückendeckung für den Zinsabwärtstrend. Ohne Notenbankunterstützung dürfte es der Aktienmarkt schwer haben."/elm/jkr/mis
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