Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Sentix Deutschland auf tiefstem Stand seit November 2009
Die Stimmung in Deutschland und in der Eurozone hat sich im Juli spürbar verschlechtert. Die von Sentix ermittelten Konjunkturindizes sind auf mehrjährige Tiefs gefallen. Für Deutschland scheint nach Einschätzung des Instituts eine Rezession unausweichlich. Dort ist der Gesamtindex mit minus 4,8 nach minus 0,7 im Juni noch tiefer in die Minuszone gerutscht und damit auf das niedrigste Niveau seit November 2009.
Deutsche Produktion im Mai auf niedrigem Niveau erholt
Die Produktion im produzierenden Sektor Deutschlands hat sich im Mai auf niedrigem Niveau stabilisiert. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) stieg die Produktion gegenüber dem Vormonat um 0,3 Prozent und lag arbeitstäglich bereinigt um 3,7 (April: minus 2,3) Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Zuwachs von 0,3 Prozent prognostiziert.
OECD-Frühindikator sinkt im Mai
Der Frühindikator der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ist im Mai gesunken. Gleichwohl zeichnet sich nach Einschätzung der Denkfabrik eine Stabilisierung des Wachstums im gesamten OECD-Raum ab. Im Mai sinkt der Frühindikator für den gesamten OECD-Raum gegenüber dem Vormonat um 0,1 auf 99,0 Punkte.
Kramp-Karrenbauer: EZB-Niedrigzinsphase einbremsen
Die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer hat sich für ein vorsichtiges Umsteuern bei der Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) stark gemacht. Die EZB verfolge laut ihrem Mandat eine Geldpolitik, "die sich in Richtung zwei Prozent Inflation bewegt", sagte sie der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. "Da liegen wir drunter. Gleichzeitig muss man für die Zukunft schauen, ob man nicht auch trotzdem die Niedrigzinsphase ein Stück weit einbremsen muss", hob die CDU-Chefin hervor.
IfW Kiel: CO2-Steuer könnte Emissionen steigen lassen
Das Institut für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel bevorzugt die Ausweitung des EU-Emissionshandels gegenüber einer reinen Bepreisung von Kohlendioxid (CO2). Die Einbeziehung der Sektoren Verkehr und Gebäude in das System sei "die effizienteste Lösung", "weil nur so eine Angleichung der CO2-Preise sowohl über Sektoren als auch Länder möglich ist", schreiben die Autoren in der aktuellen Ausgabe des hauseigenen Magazins "Kiel Focus".
Maschinenbauer wollen höheren CO2-Preis als Umweltministerin
Der Verband der Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA) hat sich für eine deutlich höhere Steuer auf Kohlendioxid als das Bundesumweltministerium ausgesprochen. Als "Gegenentwurf für kleinteilige Detailregelungen" bei den Energiesteuern könne "eine allgemeine CO2-Bepreisung einen ökonomisch sinnvollen, stabilen und langfristigen Rahmen setzen", heißt es in einem Gutachten des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS), das im Auftrag des VDMA erarbeitet wurde und über das die Frankfurter Allgemeine Zeitung zuerst berichtet hatte.
Städte fordern Kraftanstrengung zur Entschuldung der Kommunen
Der Deutsche Städtetag hat an die Bundesregierung appelliert, "ein Zeichen für die von Altschulden geplagten Städte zu setzen". In der Regierungskommission "Gleichwertige Lebensverhältnisse" habe es dazu keine Einigung gegeben. "Umso mehr rufen wir als Städte dem Bund zu, sich einen Ruck zu geben und an einer Lösung des Altschuldenproblems finanziell mitzuwirken", sagte Städtetags-Präsident Burkhard Jung der Funke-Mediengruppe.
Mieterbund sieht Lambrechts Enteignungsvorstoß mit Skepsis
Der Deutsche Mieterbund hat mit Skepsis auf den Vorstoß der neuen Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) reagiert, private Wohnungsunternehmen notfalls zu enteignen, um drastischen Mietsteigerungen einen Regel vorzuschieben. "Die entscheidende Frage bleibt, wie man zu bezahlbarem und genügend vorhandenem Wohnraum kommt. Und da ist durch Vergesellschaftungen aktuell nichts gewonnen", sagte Mieterbund-Direktor Lukas Siebenkotten der Saarbrücker Zeitung.
Altmaier will in den USA für "starke transatlantische Beziehungen" werben
Zukunftstechnologien, Handelspolitik und die Rolle deutscher Unternehmen in den USA: Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat am Montag mit seiner sechstägigen Reise durch die Vereinigten Staaten begonnen, die ihn vom Silicon Valley über die Hauptstadt Washington bis in den Südstaat Alabama führt. Dabei will Altmaier vor allem betonen, dass intakte Beziehungen von gegenseitigem Vorteil sind.
DIW: Griechenland hat noch riesiges Reformprojekt vor sich
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat nach dem Wahlsieg der konservativen Nea Dimokratia in Griechenland "eine herkulische Aufgabe" für den nächsten Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis vorhergesagt. "Der Staatsapparat ist immer noch ineffizient, die öffentliche Verwaltung funktioniert schlecht und Produktmärkte sind überreguliert", sagte DIW-Forschungsdirektor Alexander Kritikos.
Mitsotakis als neuer Regierungschef von Griechenland vereidigt
Nach seinem deutlichen Sieg bei den vorgezogenen Parlamentswahlen ist der Konservative Kyriakos Mitsotakis als neuer Regierungschef von Griechenland vereidigt worden. Der Vorsitzende der Partei Nea Dimokratia (ND) legte am Montagmittag im Präsidentenpalast in Athen seinen Amtseid ab. Die konservative Opposition hatte bei der Wahl am Sonntag mit knapp 40 Prozent der Stimmen die absolute Mehrheit der Parlamentssitze gewonnen.
Kursverluste in Athen nach Wahlsieg der Opposition
Der Wahlsieg der Opposition und der damit einhergehende zu erwartende Regierungswechsel in Griechenland sorgt am dortigen Aktienmarkt für keine Euphorie. Der FTSE/Athex büßt sogar 0,7 Prozent ein. Der Wahlsieg der als wirtschaftsfreundlicher geltenden Konservativen sei erwartet worden und dürfte damit weitgehend schon eingepreist gewesen sein, heißt es. Getreu dem Börsenmotto, bei Gerüchten zu kaufen und bei Fakten zu verkaufen. Seit Jahresbeginn hat der Index bereits um rund 40 Prozent zugelegt.
Bericht: Iran reichert Uran auf über 4,5 Prozent an
Der Iran hat am Montag Uran auf über 4,5 Prozent angereichert und damit erneut gegen das internationale Atomabkommen verstoßen. Am Vormittag habe der Iran die Schwelle von 4,5 Prozent bei der Urananreicherung überschritten, meldete die halbamtliche Nachrichtenagentur Isna unter Berufung auf die iranische Atomenergiebehörde. Gemäß dem Atomabkommen von 2015 darf der Iran Uran höchstens auf 3,67 Prozent anreichern.
DJG/DJN/AFP/apo
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July 08, 2019 07:30 ET (11:30 GMT)
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