FRANKFURT (Dow Jones)--Mit kleineren Abschlägen ist der deutsche Markt am Montag aus dem Handel gegangen. Die Vorgaben aus Asien und von der Wall Street waren schwach. Der DAX verlor 0,2 Prozent auf 12.544 Punkte. Thema Nummer eins war der Umbau der Deutschen Bank. Nachdem die Märkte seit einer Woche auf einen solchen Schritt bereits vorbereitet wurden, stehen seit dem Wochenende die Fakten fest. Für die Anleger sowie die Analysten ist der immense Jobabbau sowie die damit verbundenen Kosten in Milliardenhöhe kein Befreiungsschlag. Vielmehr wird klar, dass es wohl Jahre dauern wird, bis es bei der Deutschen Bank wieder aufwärts geht.
Die Bank nimmt bis 2022 insgesamt 7,4 Milliarden Euro an Sonderbelastungen in Kauf. Alleine im zweiten Quartal werden 3 Milliarden für die Restrukturierung berücksichtigt, weshalb nach vorläufiger Rechnung ein Verlust nach Steuern von 2,8 Milliarden Euro anfällt. Mit dem Kostensenkungsprogramm, dem 18.000 Jobs zum Opfer fallen, will die Bank ihre bereinigten Kosten bis 2022 auf 17 Milliarden Euro drücken. 2018 hatte dieser Wert bei 22,8 Milliarden Euro gelegen. Analysehäuser äußerten sich überwiegend skeptisch.
Wer als Investor den langen und schwierigen Weg nicht mitgehen will, verabschiedete sich. Denn nachdem die Aktie mit dem gewagten Rundumschlag von CEO Christian Sewing im Plus eröffnet hatte, kamen rasch Verkäufe an den Markt. Am Ende verloren die Papiere 5,4 Prozent, zwischenzeitlich summierten sich die Verluste auf 7 Prozent.
Thyssen-Gerücht nur Strohfeuer
Eine Achterbahnfahrt absolvierte die Aktie von Thyssenkrupp. Gegen Mittag schoss sie steil nach oben auf bis zu 5 Prozent Plus. Hintergrund waren Gerüchte, dass der Konzern bereits im Herbst Gespräche über den Verkauf seiner Aufzugssparte führen will. Doch die Titel gaben die Gewinne wieder ab und schlossen lediglich 0,1 Prozent im Plus.
Fuchs Petrolub gaben 4,4 Prozent ab. Der Schmierstoffhersteller wird wegen der schwachen Autokonjunktur seine Prognosen nicht erreichen. Washtec brachen um 12 Prozent ein. Auch der Waschanlagenhersteller hat eine Gewinnwarnung abgegeben. Noch im März hatte sich das Unternehmen äußerst zuversichtlich geäußert.
Umgesetzt wurden im Xetra-Handel bei den DAX-Werten rund 91,1 (Vortag: 79,9) Millionen Aktien im Wert von rund 2,67 (Freitag: 2,89) Milliarden Euro. Es gab elf Kursgewinner und 19 -verlierer.
=== INDEX zuletzt +/- % +/- % YTD DAX 12.543,51 -0,20% +18,79% DAX-Future 12.535,50 -0,14% +18,53% XDAX 12.546,85 -0,27% +18,58% MDAX 25.887,47 -0,16% +19,92% TecDAX 2.917,80 -0,24% +19,09% SDAX 11.408,27 -0,49% +19,97% zuletzt +/- Ticks Bund-Future 173,45 9 ===
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July 08, 2019 11:45 ET (15:45 GMT)
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