Bayer wird Xarelto-Einsatz nach Studie auch für Kinder beantragen
FRANKFURT (Dow Jones)--Bayer strebt für den Blutgerinnungshemmer Xarelto in Europa eine Zulassung auch zur Behandlung von Embolien und Venenthrombosen bei Kindern an. Grundlage dafür ist eine Phase-III-Studie mit 500 Kindern, die laut einer am Montag verbreiteten Mitteilung von Bayer vergleichbare Ergebnisse hinsichtlich Risiken und Nutzen lieferte wie bei Erwachsenen. Bayer stellte die Ergebnisse der Einstein-Jr.-Studie auf einer Konferenz im australischen Melbourne vor und kündigte einen Zulassungsantrag bei der europäischen Arzneimittelbehörde EMA an.
Verglichen mit den Standardtherapien mit Heparin oder Heparin nebst Warfarin fiel nach der Behandlung mit Xarelto das anschließende Risiko für eine erneute venöse Thromboembolie deutlich geringer aus (1,2 Prozent gegenüber 3 Prozent). Klinisch relevante Blutungen gab es bei Xarelto zwar etwas häufiger, aber es traten keinerlei schwere Fälle auf, so Bayer.
Als Folge des medizinischen Fortschritts steigt auch die Zahl der Thromboembolien bei Kindern. Immer mehr Kinder überstehen lebensbedrohliche Krankheiten; nach Operationen oder bei chronischen Erkrankungen sind die kleinen Patienten aber häufig auch lange ans Bett gefesselt, womit das Thromboserisiko steigt.
Anders als bei Heparin sind bei Xarelto fortgesetzte Blutkontrollen nicht nötig. Xarelto gehört zu den Blockbustermedikamenten von Bayer. 2018 wurden weltweit 3,6 Milliarden Euro mit dem Blutgerinnungshemmer umgesetzt.
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July 08, 2019 13:16 ET (17:16 GMT)
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