"Die Welt" zum bundesweiten Zentralabitur:
"Wir vergessen zu leicht, dass die Schule - vom ersten Grundschultag an - der Ort ist, an dem eine Gesellschaft ihren jungen Leuten zeigt, was sie von ihnen erwartet. Und was diese jungen Leute der Gesellschaft wert sind. Deshalb war die Ideologie von "Schreiben nach Gehör" ein fatales Signal. So wie die Verkürzung der Gymnasialschulzeit auf acht Jahre. Jetzt wird mit Klauen und Zähnen der Bildungsföderalismus verteidigt, vor allem von Bayern. Aber hätten nicht alle jungen Menschen das Recht auf ein bayerisches Abitur? Die Botschaft des Bildungsföderalismus lautet hingegen: Wir pfeifen auf die Vergleichbarkeit von Schulabschlüssen. Uns ist es auch egal, dass Menschen im 21. Jahrhundert berufsbedingt öfter umziehen müssen als früher. Ein bisschen hoheitliche Kultuspolitik der Länder ist uns wichtiger als es vernünftige Schulen und vergleichbare Anforderungen für alle sind. Mit diesem Anachronismus muss Schluss sein."/DP/jha
AXC0014 2019-07-10/05:35