Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
Fed-Chef Powell signalisiert Bereitschaft für Zinssenkung
Fed-Chef Jerome Powell hat anlässlich seiner Anhörung vor dem Kongress erklärt, dass sich der wirtschaftliche Ausblick in den letzten Wochen nicht verbessert hat. Das könnte ein Hinweis darauf sein, dass die Zentralbank bereit ist, ihren Leitzins bei der nächsten Sitzung am 31. Juli zu senken. Seit der Sitzung im Juni "scheint es, dass die Unsicherheiten über die Handelsstreitigkeiten und die Sorgen über die Stärke der Weltwirtschaft weiterhin die Wirtschaftsaussichten der USA belasten", erklärte Powell in einer für die Anhörung vorbereiteten Stellungnahme. "Der Inflationsdruck bleibt gedämpft", fügte er hinzu. Die US-Währungshüter sehen sich derzeit mit einer getrübten Prognose konfrontiert. Das Wachstum der Unternehmensinvestitionen habe sich "deutlich verlangsamt", sagte Powell und verwies auf die Sorgen über die Handelspolitik. Allerdings bleibe der Arbeitsmarkt "gesund" und die Konsumausgaben "stabil", sagte er. "Unser Basisszenario ist weiter, dass das Wirtschaftswachstum solide bleibt", sagte Powell.
Merkel: "Mir geht es sehr gut und man muss sich keine Sorgen machen"
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat ihren Gesundheitszustand trotz eines erneuten Zitteranfalls als gut beschrieben und sich von ihrer Leistungsfähigkeit überzeugt gezeigt. "Mir geht es gut", erklärte Merkel bei einem Pressestatement mit dem finnischen Ministerpräsidenten Antti Rinne. "Ich habe neulich schon einmal gesagt, dass ich in einer Verarbeitungsphase der letzten militärischen Ehren mit dem Präsidenten Selenskyi bin", erklärte die Kanzlerin in dem Statement, das nach Gesprächen im Kanzleramt stattfand. "Die ist offensichtlich noch nicht ganz abgeschlossen, aber es gibt Fortschritte, und ich muss damit jetzt eine Weile leben. Aber mir geht es sehr gut, und man muss sich keine Sorgen machen."
Merkel: Kurze Verschiebung von Abstimmung über von der Leyen im Gespräch
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich gelassen zu Überlegungen über eine kurze Verschiebung der für den kommenden Dienstag geplanten Abstimmung über die Kandidatur von Ursula von der Leyen als EU-Kommissionspräsidentin gezeigt. Zugleich betonte sie, von der Leyen könne ihr Amt als Bundesverteidigungsministerin in diesem Fall weiter ausüben. Sie habe von eventuellen Verschiebungen innerhalb der nächsten Woche gehört. Dies sei "wirklich überschaubar", erklärte Merkel bei einem Pressestatement mit dem finnischen Ministerpräsidenten Antti Rinne in Berlin
Bund will strukturschwache Regionen mit Milliarden stützen
Die Bundesregierung hat eine Neuausrichtung, Bündelung und Aufstockung der Hilfen für strukturschwache Regionen angekündigt. Das Kabinett beschloss am Mittwoch die Vorschläge der Kommission "Gleichwertige Lebensverhältnisse", teilte die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer mit. In der Kommission haben die Ministerien für Inneres, Familie und Landwirtschaft eine neue Förderstruktur nach Auslaufen des Solidarpaktes II erarbeitet.
Von der Leyen will als Kommissionschefin großen Bürgerdialog zu EU-Reform
Als künftige EU-Kommissionspräsidentin will Ursula von der Leyen einen groß angelegten Bürgerdialog zur Reform Europas unterstützen. Angesichts der Skepsis gegenüber Europa müsse die Bevölkerung stärker einbezogen werden, sagte von der Leyen im Europaparlament. Sie räumte angesichts der Kritik im EU-Parlament an ihrer Nominierung durch die Mitgliedstaaten einen "holprigen Start" ein.
Britischer Botschafter in den USA tritt wegen Streits um Trump-Depeschen zurück
Im Zuge des diplomatischen Streits über seine deutliche Kritik an US-Präsident Donald Trump ist der britische Botschafter in den USA zurückgetreten. Die aktuelle Situation "macht es mir unmöglich, meine Rolle so auszufüllen, wie ich es mir wünschen würde", erklärte Kim Darroch in seinem Rücktrittsschreiben. Angesichts der Umstände sei "der verantwortungsvolle Weg, die Ernennung eines neuen Botschafters zu ermöglichen".
Banken bestehen auf Regulierung für Facebooks Kryptowährung
Die deutschen Banken pochen darauf, dass die von Facebook initiierte Digitalwährung Libra einer Regulierung unterworfen wird. "Wenn diese Währung ernstgenommen werden will, braucht sie entsprechende Regulierung", sagte Bankenverbandsdirektor Siegfried Utzig bei einer Veranstaltung des Bundesverbandes deutscher Banken in Berlin. In seinen Augen sei es "gar nicht möglich, ohne Regulierung zu arbeiten".
US-Rohöllagerbestände sinken stärker als erwartet
Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der Woche zum 5. Juli überraschend stark gesunken. Sie fielen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 9,499 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten nur einen Rückgang um 2,4 Millionen Barrel vorhergesagt. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 1,085 Millionen Barrel reduziert.
Fed-Chef Jerome Powell schließt Rücktritt aus
Für den Chef der US-Notenbank, Jerome Powell, ist ein Rücktritt von seinem Amt kein Thema. Selbst wenn Präsident Donald Trump ihn dazu auffordere, werde er nicht abtreten, sagte Powell am Mittwoch vor dem Finanzdienstleistungsausschuss des Repräsentantenhauses in Washington. Er bekräftigte seine frühere Aussage, dass er seine vierjährige Amtszeit "voll und ganz" erfüllen werde. Trump wirft der Notenbank und ihrem Chef Jerome Powell seit Monaten vor, das wirtschaftliche Wachstum der USA zu bremsen, und kritisierte die Fed wegen ihrer Zinserhöhungen scharf. Trump fordert von der Fed eine Zinssenkung.
Trump kündigt "erhebliche" Verschärfung von Iran-Sanktionen an
US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, die Sanktionen gegen den Iran in Kürze deutlich zu verschärfen. "Die Sanktionen werden bald verschärft, erheblich!", schrieb Trump am Mittwoch auf Twitter. Er warf Teheran vor, entgegen der Vorgaben durch das internationale Atomabkommen "seit langem heimlich" Uran anzureichern. In Wien beriet derweil auf Antrag der USA die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) über die Wahrung des Abkommens. Trump war im Mai 2018 aus dem Atomabkommen ausgestiegen und hatte neue Sanktionen verhängt, obwohl die IAEA stets bestätigt hatte, dass der Iran das Abkommen vollständig einhält. Trotz des Vertragsbruchs der USA hielt Teheran zunächst an dem Abkommen fest. Angesichts von Trumps Politik des "maximalen Drucks" sah sich der Iran jedoch zunehmend um den wirtschaftlichen Nutzen des Abkommens gebracht.
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July 10, 2019 13:00 ET (17:00 GMT)
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