Die US-Notenbank Fed hat weitere Signale für eine baldige Leitzinssenkung gegeben. Viele Mitglieder im geldpolitischen Ausschuss hätten zunehmend Gründe für eine lockerere Geldpolitik gesehen, hieß es in dem am Mittwoch veröffentlichten Protokoll ("Minutes") der Zinssitzung vom 18. und 19. Juni. Eine weitere Zinssenkung könnte demnach notwendig werden, falls die jüngsten Abwärtsrisiken andauerten und weiter auf dem wirtschaftlichen Ausblick lasten würden.
Mehrere Mitglieder hielten eine baldige Zinssenkung aus vorbeugenden Gründen für notwendig, hieß es im Protokoll. Diese könnten helfen, mögliche künftige Schocks für die Wirtschaft abzufedern. Allerdings wollten mehrere Mitglieder vor einer Zinssenkung zunächst eine weitere Verschlechterung sehen.
Viele Mitglieder sorgten sich zudem um die Inflationsentwicklung. Die Risiken seien abwärtsgerichtet. Zudem könnten die Inflationserwartungen nicht mehr mit dem Inflationsziel der Fed von zwei Prozent vereinbar sein.
Bereits auf ihrer jüngsten Sitzung hatte die Fed ihre Bereitschaft für Zinssenkungen angedeutet.Notenbankchef Jerome Powell verwies damals auf die Unsicherheit durch die Handelskonflikte und das nachlassende Weltwirtschaftswachstum. An diesem Mittwoch bestätigte er die Aussagen vor dem US-Repräsentantenhaus. Den Leitzins hatte die Fed damals in einer Spanne von 2,25 bis 2,50 Prozent belassen. An den Finanzmärkten wird fest mit einer Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte auf der nächsten Sitzung Ende Juli gerechnet.
Die Aktienmärkte gaben nach der Veröffentlichung etwas nach. Der Dollar und der US-Anleihemarkt reagierte kaum auf die Daten./jsl/he
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