BERLIN (Dow Jones)--Die Ankündigung von Ursula von der Leyen (CDU), ihren Posten als Verteidigungsministerin niederzulegen und sich voll auf Europa zu konzentrieren, haben Bundestagsabgeordnete von SPD und FDP mit Respekt aufgenommen. "Dass von der Leyen ihr Ministeramt aufgibt und alles auf eine Karte setzt, ist mutig und richtig", erklärte SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach, der für das Amt des Parteivorsitzenden kandidiert, bei Twitter. "Wäre sie bei der Seenot-Rettung von Flüchtlingen und bei der Abgrenzung von Rechtspopulisten doch nur ähnlich klar gewesen."
Die FDP-Abgeordnete Marie-Agnes Strack-Zimmermann, zugleich Mitglied des Bundesvorstands der Partei, bezeichnete den Schritt von der Leyens bei Twitter als "eine richtige Entscheidung", die Charakter zeige. Trotz aller politischen Differenzen, die im Untersuchungsausschuss noch aufgeklärt werden müssten, zeige dies, "dass Ministerin von der Leyen Klasse hat, was nicht jeder Amtsvorgänger von sich behaupten kann", so Strack-Zimmermann.
Von der Leyen hatte zuvor erklärt, sie werde unabhängig vom Ausgang der am Dienstagabend anstehenden Abstimmung im EU-Parlament "am Mittwoch als Verteidigungsministerin zurücktreten". Sie wolle damit ihre "volle Kraft in den Dienst von Europa" stellen.
Im Europaparlament ist ihre Mehrheit für eine Wahl zur neuen EU-Kommissionspräsidentin noch nicht sicher. Auch einige Sozialdemokraten kündigten an, gegen sie zu votieren, darunter insbesondere deutsche SPD-Abgeordnete.
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July 15, 2019 11:53 ET (15:53 GMT)
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