Mannheimer Morgen zur Debatte über die Facebook-Währung Überschrift: Zu Recht Sache des Staats Der Aufschrei bei Finanzministern und Zentralbanken weltweit war groß, als Facebook vor wenigen Wochen die Pläne für seine Digitalwährung Libra präsentierte. Nicht jedes Argument, das gegen das Bezahlmodell in Stellung gebracht wurde, ist allerdings stichhaltig. Dass Libra etwa Terrorfinanzierung und Geldwäsche begünstigen werde, mag vielleicht zutreffen. Andererseits: Welchen Beitrag leisten klassische Währungen wie Dollar oder Euro bislang dazu, solche kriminellen Umtriebe einzudämmen? Und auch die Vorzüge von Libra, die Facebook selbst anpreist, sind natürlich in erster Linie von Eigeninteresse gesteuert. Dass die Digitalwährung Menschen den Zugang zum Finanzleben ermöglicht, die sich bislang kein Konto leisten können, erscheint ehrenwert. Da dieser Zugang mehrheitlich über die Konzernplattformen Facebook, Whats-App oder Instagram erfolgen dürfte, steht der größte Gewinner bereits fest. Entscheidend an der Libra-Debatte ist, dass bestimmte Aufgaben zu Recht Sache des Staats sind und nicht den zügellosen Profitinteressen von Konzernen und Investoren unterworfen sind. Das Währungsmonopol muss ein öffentliches bleiben. Es darf nicht zum unregulierten Monopol eines Internetkonzerns verkommen. ========================= Unsere Kommentare im Morgenweb: Politik: http://bit.ly/1MCIyI0 Wirtschaft: http://bit.ly/1RymHTn Vermischtes: http://bit.ly/22G267s Kultur: http://bit.ly/1Rh6cix Sport: http://bit.ly/1MCJg88 =============================================== MANNHEIMER MORGEN Großdruckerei und Verlag GmbH Redaktion Andrea Marx Redaktionssekretärin amarx@mamo.de T +49 (0) 621 392-1332 F +49 (0) 621 392-261490 Dudenstraße 12-26 68167 Mannheim www.mannheimer-morgen.de Sitz der Gesellschaft und Handelsregister Mannheim, HRB 2664 Florian Kranefuß - Sprecher der Geschäftsführung Jost Bauer - Kaufmännischer Geschäftsführer
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July 16, 2019 12:58 ET (16:58 GMT)