
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
IMK: Rezessionsrisiko für deutsche Wirtschaft gestiegen
Die Wahrscheinlichkeit, dass die deutsche Wirtschaft in den kommenden drei Monaten in eine Rezession gerät, ist nach neuen Berechnungen des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) in den vergangenen Wochen klar gestiegen. Der Konjunkturindikator des Instituts weise für den Zeitraum von Juli bis Ende September ein Rezessionsrisiko von 36,6 Prozent auf, erklärte das Institut, das zur Hans-Böckler-Stiftung gehört. Im Juni waren es laut den Angaben noch 30,9 Prozent.
Auftragsbestand der deutschen Industrie sinkt im Mai
Der Auftragsbestand der deutschen Industrie ist im Mai gesunken, doch die Unternehmen verfügen weiter über ein solides Auftragspolster. Die Reichweite der Auftragsbestände verharrte bei 5,7 Monaten, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Selbst wenn die Auftragseingänge also abrupt stoppen würden, könnten die Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes im Durchschnitt ein knappes halbes Jahr weiter produzieren.
Powell: Fed muss globale Entwicklungen stärker beachten
Fed-Chairman Jerome Powell hat die wachsende Bedeutung der globalen Entwicklungen in der Geldpolitik betont. So könnte ein langsameres Wachstum im Ausland die US-Notenbank veranlassen, trotz stabiler Arbeitsmärkte und Konsumausgaben neue Impulse zu geben. Auf einer Konferenz in Paris betonte der Notenbanker Powell laut Redetext auch die Vorteile des Wirtschaftswachstums der USA, die vielen Amerikaners zu Gute gekommen seien, auch einkommensschwächeren Teilen der Bevölkerung.
Evans: Zinssenkungen zur Verteidigung des Fed-Inflationsziels nötig
Die US-Notenbank muss nach Ansicht des Präsidenten der Chicago-Fed, Charles Evans, ihren Leitzins senken, um ihr Inflationsziel von 2 Prozent zu verteidigen. "Die Wirtschaft ist solide. Ich möchte nicht den Zustand der Wirtschaft herunterspielen, aber es gibt steigende Unsicherheiten und die Inflation ist hartnäckig unter dem offiziellen Ziel geblieben", sagte Evans hat in einem Fernsehinterview mit CNBC.
Europaparlament wählt von der Leyen zur EU-Kommissionspräsidentin
Ursula von der Leyen ist zur neuen Präsidentin der Europäischen Kommission gewählt worden. Bei der Abstimmung im Europaparlament in Straßburg erhielt die CDU-Politikerin 383 von 733 abgegebenen Stimmen, wie Parlamentspräsident David Sassoli nach dem Votum bekanntgab. Nötig waren 374 Ja-Stimmen. 327 Europaabgeordnete votierten gegen von der Leyen. Die bisherige Bundesverteidigungsministerin wird zum 1. November Nachfolgerin von Jean-Claude Juncker in dem Amt.
Von der Leyens knappe Wahl belastet große Koalition
Die knappe Wahl der CDU-Politikerin Ursula von der Leyen zur künftigen EU-Kommissionspräsidentin belastet die große Koalition. In scharfen Worten kritisierte CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer die Weigerung des Koalitionspartners SPD, von der Leyen zu unterstützen. CSU-Generalsekretär Markus Blume warf der SPD ein "unsägliches Verhalten" vor. Führende Sozialdemokraten gratulierten von der Leyen zur Wahl und stellten eine konstruktive Zusammenarbeit bei gemeinsamen Anliegen in Aussicht.
Weber: Initiativrecht des EU-Parlament notfalls mit "Härte" durchsetzen
Der Vorsitzende der Europäischen Volkspartei, Manfred Weber (CSU), hat eine Zusammenarbeit mit der designierten EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) angekündigt. "Sie ist gewählt und in einer Demokratie zählt, dass man die Mehrheit der Abgeordneten auf seiner Seite hat", sagte Weber im Interview des Deutschlandfunks. Weber kündigte an, gemeinsam mit von der Leyen insbesondere für eine Stärkung des Parlaments zu streiten. "Wir werden da schon mit Härte vorgehen müssen, um die Ziele zu erreichen", sagte Weber.
Von der Leyen zu knapper Wahl: "In der Demokratie ist die Mehrheit die Mehrheit"
Nach ihrer äußerst knappen Wahl zur künftigen EU-Kommissionspräsidentin hat Ursula von der Leyen eine enge Zusammenarbeit mit dem Europaparlament angekündigt. "In der Demokratie ist die Mehrheit die Mehrheit", sagte von der Leyen in Straßburg. "Vor zwei Wochen habe ich noch nicht geglaubt, dass es mir so glücklich gelingen wird."
Kramp-Karrenbauer wird neue Verteidigungsministerin
Politischer Paukenschlag in Berlin: Die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer tritt als neue Bundesverteidigungsministerin ins Kabinett von Angela Merkel (CDU) ein. Kramp-Karrenbauer werde bereits am Mittwochvormittag (11.00 Uhr) vereidigt, hieß es am Dienstagabend in Parteikreisen in Berlin. Die 56-Jährige tritt damit die Nachfolge von Ursula von der Leyen an, die vom Europaparlament zur künftigen EU-Kommissionspräsidentin gewählt wurde.
Frankreichs Parlament besiegelt Wiederaufbau von Notre-Dame
Gut drei Monate nach dem verheerenden Brand der Pariser Kathedrale Notre-Dame hat das französische Parlament das Gesetz zum Wiederaufbau besiegelt. Die Nationalversammlung stimmte der Vorlage mehrheitlich zu. Das Gesetz sieht Ausnahmen beim Denkmal- und Umweltschutz sowie öffentlichen Ausschreibungen vor.
USA setzen trotz Warnung aus Nordkorea auf Wiederaufnahme von Atomverhandlungen
Die USA setzen ungeachtet der jüngsten Warnungen aus Nordkorea auf eine Wiederaufnahme der Atomverhandlungen beider Länder. US-Außenamtssprecherin Morgan Ortagus sagte, die Vereinigten Staaten würden auf neue Gespräche "hoffen", um weitere Fortschritte in dem Konflikt zu erzielen. Niemand in beiden Regierungen sollte die Möglichkeit "blockieren", dass US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un bei den gegenseitigen Zusagen vorankämen.
Klage gegen Beschränkung des Asylrechts in den USA eingereicht
In den USA haben mehrere Menschenrechtsorganisationen Klage gegen die Verschärfung des Asylrechts eingereicht. In der bei einem Gericht im Bundesstaat Kalifornien eingereichten Klageschrift argumentieren die American Civil Liberties Union (ACLU) und weitere Gruppen, mit den neuen Regeln werde faktisch das Asylrecht für alle jene abgeschafft, die auf ihrem Weg in die USA durch ein anderes Land gereist seien.
US-Repräsentantenhaus verurteilt "rassistische Kommentare" Trumps
Das US-Repräsentantenhaus hat die "rassistischen Kommentare" von US-Präsident Donald Trump gegen vier demokratische Abgeordnete verurteilt. Die von den oppositionellen Demokraten dominierte Kongresskammer stimmte für eine Resolution, in der Trumps Äußerungen "scharf verurteilt" werden. Die Kommentare des Präsidenten hätten "Ängste vor und Hass gegen Neu-Amerikaner und Dunkelhäutige legitimiert und verstärkt", heißt es in dem Text, für den auch vier Abgeordnete von Trumps Republikanern votierten.
DJG/DJN/AFP/apo
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July 17, 2019 03:00 ET (07:00 GMT)
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