Steigende Materialpreise und eine schwächelnde Konjunktur machen sich auch beim Werkzeug-Handelskonzern Würth bemerkbar. Zwar legte die Unternehmensgruppe beim Umsatz im ersten Halbjahr 2019 weiter zu. Der Gewinn aus dem operativen Geschäft ging allerdings spürbar zurück - auch weil weiter sehr viel Geld unter anderem in digitale Projekte und den Ausbau des Vertriebsnetzes gesteckt werde, wie Würth-Chef Robert Friedmann am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur sagte. "Das kostet natürlich Rendite", betonte er. Mit der Umsatzentwicklung - ein Plus von 5,2 Prozent auf 7,2 Milliarden Euro - könne man aber zufrieden sein.
Mit einem Betriebsergebnis von 340 Millionen Euro lag Würth 60 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert. Noch im Mai hatte sich Friedmann überzeugt gezeigt, das Rekordergebnis von 870 Millionen Euro aus 2018 in diesem Jahr noch weiter steigern zu können. Die Monate seither hätten sich dann aber als sehr schwierig erwiesen.
Friedmann zufolge investiert die Unternehmensgruppe in diesem Jahr rund 650 Millionen Euro. Unter anderem sollen bis zu 1000 neue Verkäufer für den Außendienst eingestellt werden.
Ein Umsatzwachstum von fünf bis sieben Prozent in diesem Jahr hält Friedmann weiter für möglich, wenngleich es derzeit sehr schwierig sei, Vorhersagen zur konjunkturellen Entwicklung zu treffen aufgrund des Handelsstreits zwischen den USA und China und des weiteren Verlaufs des Brexits.
Früher auf Schrauben spezialisiert, bietet Würth inzwischen auch Werkzeuge, Elektronik-Bauteile und Elektrogeräte oder chemische Produkte an. Weltweit arbeiten gut 77 000 Menschen für den Konzern, rund 24 000 davon in Deutschland./chh/DP/jha
AXC0208 2019-07-17/16:23