BERLIN (Dow Jones)--Ohne einen weiteren Ausbau der Übertragungsnetze könnten sich die Strompreise in Deutschland einer Studie zufolge unterschiedlich entwickeln. Wenn sich die Fertigstellung der Trassen SuedLink und SuedOstLink bis 2025 verzögert oder gar ausfällt, drohen im Süden mit seinen energieintensiven Unternehmen höhere Kosten, heißt es in einer Studie des ifo-Instituts für die Industrie- und Handelskammern München und Oberbayern. Modellrechnungen gehen von 2 Euro pro Megawattstunde (plus 2,7 Prozent) aus. Bis 2050 könnte der Strom sogar um 5 Euro pro Megawattstunde teurer werden als in Norddeutschland, eine Preisdifferenz von 5,7 Prozent.
Die Forscher nennen als Grund, dass ohne die Netze und angesichts der Stilllegung der Kernkraftwerke im Süden eine Kapazitätslücke entstünde. Um Gaskraftwerke rentabel betreiben zu können, ist jedoch ein deutlich höherer CO2-Preis erforderlich. Solarstrom und Windenergie wären nur bei einem erheblichen Zubau von Stromspeichern ausbaufähig. "Langfristig wäre es günstig, die Stromtrassen SuedLink und SuedOstLink zu bauen", sagte Johann Wackerbauer, Autor der Studie. "Damit könnte mehr Windstrom aus Norddeutschland nach Bayern gebracht werden."
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July 17, 2019 10:13 ET (14:13 GMT)
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