Nach Einschätzung eines Experten halten sich die Folgen des aktuellen Galileo-Systemausfalls für Endnutzer in Grenzen. Das europäische Satellitennavigationssystem kämpft mit Problemen und ist bis auf Weiteres außer Betrieb. Die meisten Nutzer würden sich nicht auf Galileo allein stützen, sondern auf eine Kombination von Systemen, sagte Bernhard Hofmann-Wellenhof von der TU Graz am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. "Das wird auch in Zukunft so sein", merkte der Geodät und Autor zahlreicher Bücher zu dem Thema an. Moderne Mobiltelefone könnten bereits die Daten aller vier globalen Navigationssysteme verarbeiten.
Neben Galileo gibt es das US-amerikanische GPS, das russische Glonass sowie das chinesische Beidou. Zur möglichen Ursache des aktuellen Galileo-Ausfalls sagte Hofmann-Wellenhof, das Problem liege am Bodensegment und dort an der Einheit, die für die Zeit zuständig ist. Zugleich wies er darauf hin, dass sich das System derzeit immer noch im Aufbau- und Teststadium befinde. Der Vollbetrieb soll erst im Jahr 2020 starten.
Das Satelliten-Navigationssystem Galileo ist seit vorigem Freitag fast komplett ausgefallen. Mit dem milliardenschweren Prestigeprojekt will Europa unabhängig vom amerikanischen GPS werden. Derzeit befinden sich 26 Galileo-Satelliten in der Umlaufbahn. Weitere sollen folgen. Kontrollzentren stehen im bayerischen Oberpfaffenhofen und im italienischen Fucino. Die zuständige EU-Agentur GSA hat ihren Sitz in Prag./hei/DP/jha
AXC0130 2019-07-18/11:15