BERLIN (Dow Jones)--In einem gemeinsamen Appell haben sechs deutsche Industrieverbände vor einer zusätzlichen Belastung durch eine CO2-Bepreisung gewarnt. Neue Abgaben für den Treibhausgas-Ausstoß dürften "nicht zum Jobkiller" werden, mahnte der Sprecher der energieintensiven Industrien, Utz Tillmann, anlässlich der heutigen Sitzung des Klimakabinetts in Berlin. Die Branchen für Baustoffe, Papier, Glas, Chemie, Metalle und Stahl repräsentierten nach eigenen Angaben 880.000 Arbeitsplätze in Deutschland.
Die Unternehmen seien bereits im europäischen Zertifikatehandel (ETS) erfasst, heißt es in der Stellungnahme. Sowohl eine Ausweitung einer CO2-Bepreisung auf die Industrie als auch eine Erweiterung des bestehenden EU-Emissionshandels (ETS) auf die Bereiche Verkehr und Gebäude könnten den Wettbewerb erheblich verzerren und "existenzgefährdend" sein, so Tillmann. "Eine energieintensive Produktion in Europa wäre dann kaum noch möglich." Die Verbände empfehlen stattdessen ein separates Zertifikate-System für die Bereiche Verkehr und Gebäude, ohne die Industrie zusätzlich zu belasten.
Das Klimakabinett der Bundesregierung unter Leitung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) kommt am Abend im Kanzleramt zusammen. Beraten werden soll über verschiedene Gutachten zur Bepreisung von CO2. Bis September will die Große Koalition ihr Klimaschutzkonzept ausarbeiten.
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July 18, 2019 09:20 ET (13:20 GMT)
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