Berlin (ots) - Die Eiszeit im deutsch-russischen Verhältnis ist  vorüber, das zeigt die Teilnahme der Außenminister Sergej Lawrow und  Heiko Maas beim Petersburger Dialog. Doch wie es nun weitergehen  soll, darüber herrscht auf beiden Seiten erschreckende Ratlosigkeit.  Dauerhaften Frieden in Europa gibt es laut Maas nur mit Russland.  Aber gerade mit Blick auf die Friedens- und Sicherheitspolitik zeigt  die Bundesregierung große Versäumnisse: Die Arbeit des  Normandie-Formats zur Lösung des Ukraine-Konfliktes läuft - trotz  Selenkyjs mehrfach geäußerter Verhandlungsbereitschaft - nur im  Schneckentempo, der INF-Vertrag steht vorm endgültigen Aus. Anstatt  bestehende Rüstungsverträge und internationale Organisationen wie die OSZE zu stärken, setzt Deutschland im Angesicht der wachsenden  Spannungen auf Aufrüstung. Auch der viel beschworene  »zivilgesellschaftliche Dialog« findet kaum statt. Denn bei aller  berechtigter Kritik an der Repression gegen Menschenrechts- und  Umweltorganisationen reagiert die deutsche Seite höchst ungehalten  auf russische Vorwürfe. Bleibt nur noch die Wirtschaft. Aber anstatt  »Handel durch Annäherung« zu betreiben, was vor allem der  Exportwirtschaft nutzt, braucht es eine Perspektive für die künftigen Beziehungen beider Länder. Denn die Menschen in Russland sind genauso beunruhigt über die wachsenden Spannungen in Europa wie die  Deutschen. Höchste Zeit für die Politik, wieder von den  Gemeinsamkeiten in beiden Ländern auszugehen.
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