Bielefeld (ots) - Seit Jahren melden die Kirchen in Deutschland sinkende Mitgliederzahlen. Jährlich wiederholt sich die Schreckensnachricht, dass schon wieder tausende in die Konfessionslosigkeit abgerutscht sind. Man könnte meinen, dass mittlerweile kaum noch Schäfchen übrig sind. Doch dann sind da Veranstaltungen wie kürzlich der Evangelische Kirchentag in Dortmund. Die Besucherzahlen blieben zwar hinter den Erwartungen zurück, und im Vorfeld hatte es viel Kritik wegen des Ausschlusses der AfD gegeben. Aber es war ein Zusammentreffen von mehr als 120.000 Teilnehmern, die klare politische Botschaften formulierten: in Sachen Klima, in Sachen Seenotrettung, in Sachen Vielfalt. Die katholische und evangelische Kirche werden die gesellschaftliche Durchdringung von einst hierzulande nicht mehr erreichen. Zu sehr hat sich die Welt gewandelt. Die Chance liegt darin, die verbleibenden Mitglieder - mit all ihrer Begeisterung - einzubinden in einen Prozess der Demokratisierung und Modernisierung der Strukturen. Dann kann es Kirche gelingen, weiter tragende Säule im Alltag zu sein.
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