Nach der Entscheidung der Bundesregierung für Münster als Standort eines neuen Batterieforschungszentrums wollen Bayern und Baden-Württemberg von sich aus aktiv werden. Vor einer gemeinsamen Kabinettssitzung der beiden Bundesländer am Dienstag in Meersburg am Bodensee kündigte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) eine gemeinsame "echte Offensive" für die Batterieforschung an. Standorte sollen unter anderem Ulm, Augsburg und Nördlingen sein. Man werde dafür aber auch vom Bund Unterstützung einfordern, betonte er.
Söder verlangte vom Bund vollständige Transparenz darüber, wie die Entscheidung für Münster zustande gekommen sei. "Es geht um eine halbe Milliarde Euro - das ist sehr viel Geld." Denn Münster sei zwar eine großartige Stadt, habe aber keinen Bezug zur Automobilität.
Dass Münster und nicht etwa Ulm den Zuschlag für die Forschungsfabrik bekommen hatte, sorgt seit der Entscheidung Ende Juni im Südwesten für Kritik. In Ulm wird bereits auf diesem Gebiet gearbeitet. An der Wahl Münsters hatte es auch Kritik gegeben, weil Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) aus dem nahe gelegenen Ibbenbüren kommt. Die Ministerin hatte die Entscheidung verteidigt. Ausschlaggebend seien die Exzellenz der Forschung, der volkswirtschaftliche Nutzen und der gesamte Prozess der Batterieproduktion einschließlich des Recyclings in Münster gewesen./ctt/bg/DP/jha
AXC0131 2019-07-23/11:12