Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Boris Johnson wird Nachfolger von Premierministerin May
Der frühere britische Außenminister Boris Johnson ist zum neuen Chef der konservativen Tories gewählt worden und wird damit neuer Premierminister Großbritanniens. Er erhielt in der Urabstimmung um den Parteivorsitz 92.153 von rund 159.000 Stimmen und damit fast doppelt so viele Stimmen wie der amtierende Außenminister Jeremy Hunt, wie die Partei am Dienstag in London mitteilte. Johnson steht damit als Nachfolger der scheidenden Premierministerin Theresa May fest.
PBoC-Gouverneur hält Zinsniveau für angemessen
Das derzeitige Zinsniveau in China ist nach Aussage des Zentralbankgouverneurs Yi Gang "angemessen". Ob die People's Bank of China (PBoC) sich einer Zinssenkung der US-Notenbank Fed anschließen würde, hänge von der wirtschaftlichen Situation ab, sagte Yi in einem Interview mit Caixin Media. Eine Senkung der Zinsen diene hauptsächlich der Bekämpfung von Deflationsrisiken, China sehe jedoch eine moderate Inflation, sagte der Notenbanker weiter. "Deshalb ist das aktuelle Zinsniveau angemessen."
Xinhua: Chinas Ex-Regierungschef Li Peng gestorben
Chinas früherer Regierungschef Li Peng ist tot. Der von 1987 bis 1998 amtierende Ministerpräsident starb nach einer Erkrankung im Alter von 90 Jahren, wie die amtliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua am Dienstag berichtete. Li Peng war wegen seiner maßgeblichen Rolle bei der blutigen Niederschlagung der Proteste auf dem Tiananmen-Platz 1989 in Peking bekannt geworden.
Euroraum-Banken straffen Unternehmenskreditstandards im 2Q
Die Banken des Euroraums haben ihre Standards bei der Kreditvergabe an Unternehmen im zweiten Quartal 2019 entgegen ihren eigenen früheren Erwartungen gestrafft. Wie aus dem aktuellen Quartalsbericht zur Kreditvergabe der Europäischen Zentralbank (EZB) außerdem hervorgeht, lag das vor allem an Sorgen über den Konjunkturausblick und einer höheren Risikoaversion. Zugleich wuchs die Kreditnachfrage in allen Kategorien. Laut EZB überstieg der Prozentsatz der Banken mit strafferen Kreditstandards den Prozentsatz von Banken mit lockereren Standards um 5 Punkte. Die Institute selbst hatten dagegen eine weitere Lockerung um 2 Punkte erwartet.
Tony Blair: Johnson wagt keinen harten Brexit ohne Austrittsabkommen
Trotz der erwarteten Kür von Boris Johnson zum neuen britischen Regierungschef hält Ex-Premierminister Tony Blair einen EU-Austritt Großbritanniens ohne Abkommen für ausgeschlossen. "Ohne die Billigung entweder des Parlaments oder der Wähler wird Boris Johnson den No Deal nicht wagen", sagte Ex-Premier Blair der Welt und anderen europäischen Medien. Im Parlament sei eine Mehrheit dagegen. Johnson könne entweder eine Neuwahl auslösen oder ein zweites Referendum ansetzen. "Ich glaube, dass Letzteres wahrscheinlicher ist", sagte Blair.
Bürgerbewegung Finanzwende fordert Verbot von Libra
Die Bürgerbewegung Finanzwende hat die Verantwortlichen von Politik und Zentralbanken zu einem Verbot der von Facebook initiierten Digitalwährung Libra aufgefordert. "Sorgen Sie dafür, dass die private Währung Libra verboten wird, bevor sie auf den Markt kommt", verlangt die Nichtregierungsorganisation in einer Petition an die jetzigen und künftigen Spitzen von EU-Kommission und Europäischer Zentralbank (EZB). Facebook plane "mit der Einführung der digitalen Währung Libra einen Angriff auf unser Währungssystem" und die individuelle Freiheit.
Facebook-Währung Libra ruft schon vor dem Start Betrüger auf den Plan
Die geplante Facebook-Währung Libra regt bereits vor ihrer Einführung die Fantasie von Kriminellen an. Dutzende gefälschte Profile auf Facebook und Instagram sowie anderen Internetseiten böten Libra-Einheiten zum Kauf an, berichtete die Washington Post. Recherchen der Nachrichtenagentur AFP bestätigten dies. Laut der Washington Post nahm die Zahl der angeblichen Libra-Anbieter in den vergangenen Tagen deutlich zu.
Bericht: Grüne wollen Inlandsflüge bis 2035 "weitestgehend obsolet machen"
Die Grünen wollen durch ein besseres Bahn-Angebot binnen weniger Jahre das Ende von Inlandsflügen erreichen. "Bis 2035 wollen wir Inlandsflüge weitestgehend obsolet machen", zitierte die Süddeutsche Zeitung aus einem Papier aus der Grünen-Bundestagsfraktion. So solle die Bahn jährlich 3 Milliarden Euro bekommen, um das Schienennetz auszubauen. Ziel sei es, die Fahrzeit zwischen möglichst vielen Orten im Inland und ins benachbarte Ausland auf "maximal vier Stunden" zu senken.
Banken fragen 0,021 Milliarden Euro mehr EZB-Liquidität nach
Die Nachfrage der Banken des Euroraums nach Liquidität der Europäischen Zentralbank (EZB) hat beim einwöchigen Hauptrefinanzierungsgeschäft leicht zugenommen. Wie die EZB mitteilte, wurden 2,913 Milliarden Euro nach 2,892 Milliarden in der Vorwoche zum Festzinssatz von 0,00 Prozent zugeteilt. Die Gebote von 30 (Vorwoche: 29) Instituten wurden voll bedient. Die Banken des Euroraums besorgten sich damit 0,021 Milliarden Euro mehr EZB-Liquidität. Das neue Geschäft wird am 24. Juli valutiert und ist am 31. Juli fällig.
Neues Treffen zum Atomabkommen mit dem Iran in Wien geplant
Inmitten des Tanker-Konflikts zwischen dem Iran und Großbritannien wollen die verbliebenen Vertragsparteien des internationalen Atomabkommens am kommenden Sonntag in Wien über Möglichkeiten beraten, ein Scheitern der Vereinbarung doch noch zu verhindern. Das Außenministerium in Teheran sagte am Dienstag die Teilnahme des Iran an der Sondersitzung der gemeinsamen Kommission zur Überwachung des Atomabkommens zu.
Afghanischer Präsident Ghani erwartet "Klarstellung" zu Bemerkungen Trumps
Der afghanische Präsident Aschraf Ghani hat von seinem US-Kollegen Donald Trump eine "Klarstellung" zu dessen Bemerkung über eine mögliche "Auslöschung" Afghanistans durch einen großen Militärschlag gefordert. Ghanis Regierung erwarte eine Klarstellung von Trumps Äußerungen bei einem Treffen mit dem pakistanischen Premierminister Imran Khan am Vortag im Weißen Haus, erklärte das Präsidialamt am Dienstag in Kabul.
Bundeswehrverband sieht in Kramp-Karrenbauer "große Chance für die Bundeswehr"
Der Bundeswehrverband sieht in der Übernahme des Verteidigungsministeriums durch Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) eine "große Chance" für die Bundeswehr. "Dementsprechend hoch sind die Erwartungen", sagte der stellvertretende Verbandsvorsitzende Jürgen Görlich dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Kramp-Karrenbauer wird am Mittwoch im Bundestag vereidigt und gibt im Anschluss eine Regierungserklärung ab.
Angriff auf Eritreer in Wächtersbach hatte "ganz klar fremdenfeindliches Motiv"
Hinter den Schüssen auf einen 26-jährigen Eritreer im südhessischen Wächtersbach steht nach Ansicht der Ermittler "ganz klar ein fremdenfeindliches Motiv". Allerdings gebe es bislang keine "belastbaren Erkenntnisse darüber, dass Kontakte in die rechtsnationale oder rechtsextreme Szene bestanden", sagte Oberstaatsanwalt Alexander Badle am Dienstag in Frankfurt. Dies werde aber weiter geprüft. Das Opfer sei mittlerweile außer Lebensgefahr.
Fünf Verletzte bei Einschlag von Rakete im Süden der Türkei
Beim Einschlag einer Rakete aus Syrien sind in der türkischen Grenzstadt Ceylanpinar fünf Menschen verletzt worden. Eine von zwei abgefeuerten Raketen habe am Montagabend ein Haus getroffen und fünf Bewohner leicht verletzt, teilten das türkische Verteidigungsministerium und der örtliche Gouverneur am Dienstag mit. Die Armee habe als Vergeltung sieben Ziele in Syrien zerstört. Es war unklar, wer für den Angriff verantwortlich war.
Phosphorgranate aus dem Krieg löst vermutlich Flächenbrand in NRW aus
Eine Phosphorgranate aus dem Zweiten Weltkrieg hat in der Kleinstadt Nideggen im nordrhein-westfälischen Kreis Düren offenbar einen Flächenbrand ausgelöst. Die Granate war vermutlich durch Feldarbeiten ans Tageslicht gelangt und könnte am Montagnachmittag ein Stoppelfeld in Brand gesetzt haben, wie die Feuerwehr der Kleinstadt in der Eifel am Dienstag mitteilte.
Wirtschaftsministerium gibt Handbuch für Innovatoren heraus
Das Bundeswirtschaftsministerium hat einen Ratgeber für Gründer und Innovatoren veröffentlicht. Das "Handbuch Reallabore" soll Informationen und Hilfestellungen liefern sowie Beispiele aus der Praxis vorstellen, wie das Ministerium mitteilte. Unter Reallaboren werden Orte verstanden, an denen neue Technologien und Geschäftsmodelle unter realen Bedingungen erprobt werden können, darunter autonomes Fahren, Telemedizin oder die Paketzustellung per Drohne.
BMWi: 100km Reichweite mehr verteuern E-Autos um 4.000 Euro
Aus Sicht der Bundesregierung ist es derzeit mit erheblichen Kosten verbunden, die Reichweite von Elektroautos zu vergrößern. Grund ist die Notwendigkeit von sogenannten großen Traktionsbatterien, wie aus einer Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) auf eine Anfrage des technologiepolitischen Sprechers der FDP-Bundestagsfraktion, Mario Brandenburg, hervorgeht, in die Dow Jones Newswires Einblick hatte. Diese Batterien seien jedoch "ein wesentlicher Kostenfaktor in einem Elektrofahrzeug", heißt es darin. Eine Erhöhung der Reichweite auf bis zu 1.000 Kilometern sei mit einer "erheblichen Steigerung der Anschaffungskosten" verbunden. Das Bundeswirtschaftsministerium rechnet mit circa 4.000 Euro mehr pro 100 Kilometer.
DJG/DJN/AFP/hab
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July 23, 2019 07:30 ET (11:30 GMT)
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