Von Olaf Ridder
FRANKFURT (Dow Jones)--Ähnlich wie im Irak könnte Siemens auch in Nigeria im großen Stil Aufträge zur Ertüchtigung und zum Ausbau der Stromversorgung bekommen. Vorstandschef Joe Kaeser und der Chef des Bureau of Public Enterprises, Alex Okoh, unterzeichneten am Dienstag im Beisein des nigerianischen Präsidenten Muhammadu Buhari einen konkreten Fahrplan zur Modernisierung des Stromnetzes in drei Phasen, wie es in einer Mitteilung von Siemens heißt. Zu Details und möglichen konkreten Aufträgen wollte sich ein Siemens-Sprecher nicht äußern.
Die Stromversorgung im bevölkerungsreichsten und wirtschaftlich stärksten Land Afrikas ist sehr unzuverlässig. Von mehr als 13.000 Megawatt Erzeugungsleistung kommen bei den Verbrauchern nur 4.000 Megawatt im Schnitt an, sagte Präsident Buhari. Die unzureichende Versorgung führt zu regelmäßigen Stromausfällen auch in Büros und in der Industrie und beeinträchtigt die wirtschaftliche Entwicklung des Landes. Im August vergangenen Jahres hatten Bundeskanzlerin Angela Merkel und der Siemens-Chef bereits Buhari ihre Unterstützung bei den Problemen zugesichert.
Das Konzept sieht vor, die durchgängige Betriebskapazität des Stromnetzes bis 2021 auf 7.000 und bis 2023 auf 11.000 Megawatt zu verbessern. Langfristig sind 25.000 Megawatt Systemkapazität das Ziel. Hier geht es dann nicht nur um einen Austausch von Komponenten und eine Beseitigung von Netzengpässen, sondern auch um die Erweiterung von Erzeugungskapazitäten und Stromnetzen.
Mitarbeit: Obafemi Oredein
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July 23, 2019 09:03 ET (13:03 GMT)
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