ROUNDUP 2: Boris Johnson wird neuer Premier - Keine Brexit-Lösung in Sicht
LONDON - Nach seinem haushohen Sieg will der künftige britische Premierminister Boris Johnson seine umstrittenen Brexit-Pläne durchboxen und zugleich die tiefe Spaltung des Landes überwinden. Die Ziele seien nun, den EU-Austritt zu vollziehen, das Land zu vereinen und Oppositionschef Jeremy Corbyn zu besiegen, sagte der neue Chef der britischen Konservativen nach seiner Wahl am Dienstag in London - genau 100 Tage vor dem geplanten Brexit. Er wolle den Wunsch nach Freundschaft mit Europa und die Sehnsucht nach demokratischer Selbstbestimmung vereinen.
ROUNDUP/IWF: Handelskonflikte bremsen Wachstum der Weltwirtschaft
WASHINGTON - Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat wegen des anhaltenden Handelskriegs zwischen den USA und China seine Prognose für das Wachstum der Weltwirtschaft leicht nach unten korrigiert. Das Plus in diesem Jahr wird nur noch bei 3,2 Prozent liegen, wie aus einer am Dienstag veröffentlichten aktualisierten Konjunkturprognose des Fonds hervorgeht. Der IWF musste seine Vorhersage damit in diesem Jahr zum dritten Mal leicht senken. Im April hatte der Fonds noch ein Wachstum von 3,3 Prozent vorausgesagt.
Iran-Konflikt: China verurteilt US-Sanktionen gegen Ölunternehmen
PEKING - China hat die USA scharf für die Ankündigung von Sanktionen gegen eine chinesische Firma verurteilt, die iranisches Öl transportiert hat. "Wir fordern die USA nachdrücklich auf, seine falschen Praktiken unverzüglich zu korrigieren und illegale Sanktionen gegen chinesische Unternehmen und Einzelpersonen einzustellen", sagte Hua Chunying, eine Sprecherin des Pekinger Außenministeriums, am Dienstag.
Eurozone: Verbrauchervertrauen hellt sich auf
LUXEMBURG - Das Verbrauchervertrauen in der Eurozone hat sich im Juli verbessert. Der entsprechende Indikator sei im Vergleich zum Vormonat um 0,6 Punkte auf minus 6,6 Punkte gestiegen, teilte die EU-Kommission am Dienstag in Luxemburg mit. Volkswirte hatten hingegen mit minus 7,1 Punkten gerechnet.
USA: Verkäufe bestehender Häuser fallen überraschend deutlich
WASHINGTON - In den USA sind die Verkäufe von bestehenden Häusern im Juni überraschend deutlich gefallen. Im Vergleich zum Vormonat seien sie um 1,7 Prozent gesunken, teilte die Maklervereinigung "National Association of Realtors" (NAR) am Dienstag in Washington mit. Analysten hatten lediglich einen Rückgang um 0,4 Prozent erwartet. Im Mai waren die Verkäufe noch um revidierte 2,9 Prozent gestiegen. Zunächst war ein Anstieg von 2,5 Prozent ermittelt worden.
Bundesbank: Banken werden im Kreditgeschäft mit Firmen erneut vorsichtiger
FRANKFURT - Deutsche Banken sind bei der Kreditvergabe an Unternehmen noch ein Stück weit vorsichtiger geworden. Die Geldhäuser hätten ihre internen Richtlinien im Firmenkundengeschäft im zweiten Quartal 2019 zum zweiten Mal in Folge verschärft, teilte die Deutsche Bundesbank am Dienstag in Frankfurt auf Grundlage einer Umfrage mit. "Das betraf insbesondere die Kreditvergabe an große Unternehmen", hieß es.
USA: Häuserpreise steigen weniger als erwartet - FHFA
NEW YORK - In den USA sind die Häuserpreise im Mai weniger als erwartet gestiegen. Der FHFA-Hauspreisindex legte zum Vormonat um 0,1 Prozent zu, wie die Federal Housing Finance Agency (FHFA) am Dienstag in New York mitteilte. Das war der geringste Anstieg seit Januar 2017. Analysten hatten einen Anstieg um 0,4 Prozent erwartet. Im Vormonat waren die Hauspreise ebenfalls um 0,4 Prozent gestiegen.
Devisen: Britisches Pfund legt nach Johnson-Wahl zu
LONDON/FRANKFURT - Das britische Pfund hat am Dienstag mit einem Kursanstieg auf die Wahl von Boris Johnson zum neuen Chef der Konservativen Partei in Großbritannien reagiert. Der ehemalige Außenminister hat das Rennen um die Nachfolge von Premierministerin Theresa May haushoch gewonnen. Am frühen Nachmittag machte das Pfund einen Teil der frühen Kursverluste wieder wett und wurde zuletzt bei 1,2457 US-Dollar gehandelt.
Deutsche Wirtschaft warnt Johnson vor Chaos-Brexit
BERLIN - Die deutsche Wirtschaft hat den künftigen britischen Premierminister Boris Johnson vor einem ungeordneten Brexit gewarnt. "Drohungen aus London, ungeordnet aus der EU auszuscheiden, sind schädlich und kommen wie ein Bumerang zurück", sagte BDI-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang am Dienstag. "Sie verstärken die bereits eingetretenen Schäden in der Wirtschaft."
Trump droht Guatemala mit Sonderzöllen
WASHINGTON - US-Präsident Donald Trump hat Guatemala mit Sonderzöllen gedroht, nachdem ein Migrationsabkommen zwischen beiden Regierungen nicht zustande kam. Guatemala habe sich entschieden, die Vereinbarung zur Unterzeichnung eines Abkommens zu brechen, in dem das Land zu einem sicheren Drittstaat erklärt worden wäre, schrieb Trump am Dienstag auf Twitter. Seine Regierung prüfe nun einen "Bann", Sonderzölle und Überweisungsgebühren für das Land. Es blieb zunächst unklar, was genau er meinte.
Elektroindustrie steigert trotz Handelskonflikten Export
FRANKFURT - Trotz nachlassender Konjunktur und internationaler Handelskonflikte hat die deutsche Elektroindustrie ihre Exporte im Mai deutlich gesteigert. Die Ausfuhren legten im Vergleich zum Vorjahresmonat um 5,1 Prozent auf 17,1 Milliarden Euro zu, wie der Branchenverband ZVEI am Dienstag in Frankfurt mitteilte. Dies sei der höchste Exportwert, der bislang jemals in einem Mai registriert wurde.
Kundenhinweis:
ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.
/elm
AXC0237 2019-07-23/17:05