FRANKFURT (Dow Jones)--Daimler hat im zweiten Quartal wegen Sonderbelastungen in Milliardenhöhe und schwächerer Automärkte auch unter dem Strich einen hohen Verlust erzielt. Obwohl der Umsatz laut Mitteilung um 5 Prozent auf 42,7 Milliarden Euro stieg, verbuchte der DAX-Konzern einen Nettoverlust von 1,3 Milliarden Euro. Im Vorjahreszeitraum hatte die Daimler AG noch 1,7 Milliarden Euro verdient. Angesichts des schwachen Abschneidens kündigte der neue CEO Ola Källenius an, die Optimierungsprogramme zu intensivieren und das Produktportfolio zu "überprüfen".
Der Stuttgarter Konzern hatte vor knapp zwei Wochen das zweite Mal in kurzer Zeit eine Gewinnwarnung für 2019 ausgegeben und vorläufig Eckzahlen für das Konzern-EBIT sowie die Geschäftsfelder genannt. Operativ verzeichnete Daimler einen Fehlbetrag von 1,6 Milliarden Euro, nachdem im Vorjahr noch 2,6 Milliarden Euro verdient worden waren. Je Aktie berichtete Daimler nun über einen Verlust von 1,24 Euro nach einem Gewinn von 1,61 Euro im Vorjahreszeitraum.
Grund für das miserable Abschneiden im Quartal sind diverse Sonderbelastungen. Milliardenkosten für Rückrufe von Dieselautos und Airbags des japanischen Herstellers Takata, aber auch das schwierige Branchenumfeld und die wohl ausbleibende Erholung im zweiten Halbjahr treffen den Stuttgarter Konzern empfindlich. Zusätzlich belasten langsamer als geplante Produktionshochläufe, weshalb diverse Modelle zum Teil dieses Jahr nicht verfügbar sein werden.
Das Konzern-EBIT sieht Daimler im Gesamtjahr daher nun deutlich unter dem Vorjahr. Die Umsatzrendite von Mercedes-Benz-Cars wird nur noch zwischen 3 bis 5 Prozent gesehen, was weit unter dem eigenen Anspruch von 8 bis 10 Prozent liegt. Im Lkw-Geschäft, das weiter boomt, rechnet der Konzern dagegen weiter mit einer Marge von 7 bis 9 Prozent.
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July 24, 2019 01:17 ET (05:17 GMT)
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