DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA
Die US-Regierung hat eine Untersuchung zur Marktmacht führender Internetkonzerne angekündigt. Die Prüfung richte sich gegen Suchmaschinenanbieter, soziale Netzwerke und Onlinehändler, erklärte das Justizministerium am Dienstag. Untersucht werden solle, ob und wie die betreffenden Digitalunternehmen mit ihren Praktiken den Wettbewerb unterdrücken, Innovationen behindern oder auf andere Weise den Verbrauchern schaden. In der Mitteilung des Justizministeriums wurden keine bestimmten Unternehmen genannt. Die Ermittlungen dürften sich aber gegen die Internetriesen Google, Facebook und Amazon richten, die in ihren jeweiligen Marktsegmenten eine dominierende Stellung einnehmen. Der Leiter der Kartellrechtsabteilung des Justizministeriums, Makan Delrahim, erklärte, ohne marktbasierten Wettbewerb könnten Digitalplattformen in einer Weise handeln, die nicht den Anforderungen der Kunden gerecht werde. In den USA gibt es schon seit längerem Bedenken angesichts der marktbeherrschenden Stellung von Google, Facebook und Co. Solche Vorwürfe gibt es auch in Europa: Die EU-Kommission hat bereits mehrfach Milliardenstrafen gegen Google verhängt, weil der Internetriese seine Marktmacht missbraucht haben soll.
AUSBLICK UNTERNEHMEN +
In den USA veröffentlichen u.a. folgende Unternehmen Geschäftszahlen:
12:50 AT&T Inc, Ergebnis 2Q
13:00 United Parcel Service Inc (UPS), Ergebnis 2Q
13:30 Boeing Co, Ergebnis 2Q
13:30 Caterpillar Inc, Ergebnis 2Q
22:05 Facebook Inc, Ergebnis 2Q
22:15 Ford Motor Co, Ergebnis 2Q
Im Laufe des Tages:
- Tesla Inc, Ergebnis 2Q (nach Börsenschluss)
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 15:45 Einkaufsmanagerindex Service Markit Juli (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 52,0 zuvor: 51,5 15:45 Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe Markit Juli (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 51,0 zuvor: 50,6 16:00 Neubauverkäufe Juni PROGNOSE: +5,3% gg Vm zuvor: -7,8% gg Vm 16:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) der staatlichen Energy Information Administration (EIA)
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 3.006,60 -0,05% Nikkei-225 21.693,00 +0,33% Hang-Seng-Index 28.678,34 +0,74% Kospi 2.094,97 -0,31% S&P/ASX 200 6.770,30 +0,68%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Überwiegend aufwärts geht es mit den Aktien an den ostasiatischen und australischen Börsenplätzen am Mittwoch. Befeuert werden die Märkte neben den günstigen US-Vorgaben vor allem von frischer Zuversicht im chinesisch-amerikanischen Handelsstreit. Denn aus den USA werden laut Wall-Street-Journal-Berichten Handelsbeauftragter Robert Lightizer und Finanzminister Steven Mnuchin am Montag nach Schanghai zu hochrangigen Handelsgesprächen fahren. Der Wirtschaftsberater im Weißen Haus, Lawrence Kudlow, sagte, China sollte als Geste guten Willens darauf vorbereitet sein, mehr US-Agrarprodukte abzunehmen. Seitdem die Gespräche sich Anfang Mai festgefahren hatten, gab es keine persönlichen Verhandlungen mehr. In Japan steigt der Nikkei um 0,5 Prozent auf 21.719 Punkte. Stärker aufwärts geht es an den chinesischen Börsen, wo der Schanghai-Composite 1,1 Prozent vorrückt und der HSI in Hongkong 0,9 Prozent. Der australische Markt hat ein neues Zwölfmonatshoch erzielt, nachdem er den zweiten Tag in Folge auf breiter Front Kursgewinne erzielt hat. Vor allem die Bankenschwergewichte stützen den Index mit Gewinnen zwischen 0,3 und 1,6 Prozent, wobei der Telekomsektor die Branchen anführt. Unter den Einzelwerten steigen in Japan Softbank um 0,7 Prozent, nach Berichten, denen zufolge Dish Networks Mobilfunk-Assets von T-Mobile US und Sprint in Höhe von 5 Milliarden Dollar erworben hat und damit der Weg zu der Megafusion beider US-Mobilfunkkonzerne frei wird. Softbank hält einen Anteil an Sprint. In Korea fällt die Aktie des Apple-Zulieferers LG Display um 2,9 Prozent, nachdem der operative Verlust höher ausgefallen ist als erwartet.
US-NACHBÖRSE
Die Aktienkurse der großen US-Technologieriesen gaben mehrheitlich nach, nach einem Bericht des Wall Street Journals, wonach eine neue kartellrechtliche Untersuchung durch das US-Justizministerium eingeleitet wurde. Die Apple-Aktie gab 0,4 Prozent nach. Alphabet verloren 1,2 Prozent und für Facebook ging es um 1,5 Prozent abwärts. Amazon notierten rund 1 Prozent leichter. Snap stiegen um knapp 9 Prozent. Das Social-Media-Unternehmen meldete für das zweite Quartal einen rasanten Anstieg der täglich aktiven Nutzer und einen Umsatzsprung. Texas Instruments stiegen um 7,1 Prozent. Zwar verzeichnete der Konzern erneut einen Umsatzrückgang, doch wurde mit 3,67 (Vorjahr: 4,02) Milliarden US-Dollar die Markterwartung von 3,56 Milliarden Dollar übertroffen. Für die Aktie des Kreditkartenanbieters Visa ging es um 0,5 Prozent nach unten. Das Unternehmen hatte für das dritte Geschäftsquartal Zahlen über den Erwartungen vorgelegt. Der Ausblick auf das Geschäftsjahr 2019 lag jedoch gerade so im Rahmen der Markterwartungen.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 27.349,19 0,65 177,29 17,24 S&P-500 3.005,47 0,68 20,44 19,89 Nasdaq-Comp. 8.251,40 0,58 47,27 24,36 Nasdaq-100 7.954,56 0,63 49,45 25,67 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 702 Mio 717 Mio Gewinner 1.966 1.380 Verlierer 973 1.538 Unverändert 114 139
Etwas fester - Gute Quartalszahlen und Hoffnungen auf Fortschritte in den stockenden Handelsgesprächen zwischen den USA und China haben der Wall Street am Dienstag zu Gewinnen verholfen. Mit einem Bericht, wonach die Verhandlungen am kommenden Montag fortgesetzt werden sollen, bauten die Indizes im Verlauf ihre Gewinne aus. Dazu kam die Einigung im US-Haushaltsstreit. Und auch die Hoffnung auf eine lockere Geldpolitik zu beiden Seiten des Atlantiks stützte das Sentiment. Coca-Cola gewannen 6,1 Prozent und waren größter Dow-Gewinner. Der Getränke-Konzern hat im zweiten Quartal Umsatz und Gewinn deutlich gesteigert und die Erwartungen übertroffen. United Technologies hat mit dem operativen Ergebnis im zweiten Quartal die Prognosen übertroffen und zudem den Jahresausblick angehoben. Die Titel stiegen um 1,5 Prozent.
US-ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 1,82 0,0 1,82 61,7 5 Jahre 1,81 1,2 1,80 -11,0 7 Jahre 1,93 1,3 1,92 -31,6 10 Jahre 2,07 2,1 2,05 -37,6 30 Jahre 2,60 3,0 2,57 -46,5
Am Rentenmarkt gaben die Notierungen nach. Die Rendite zehnjähriger Papiere verbesserte sich um 2,1 Basispunkte auf 2,07 Prozent und stieg auf den höchsten Stand seit einer Woche. Händler verwiesen zur Begründung vor allem auf die Fortsetzung der Handelsgespräche. Dazu sei die Einigung im Haushaltsstreit gekommen.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Di, 9.05 Uhr % YTD EUR/USD 1,1143 -0,1% 1,1152 1,1185 -2,8% EUR/JPY 120,49 -0,2% 120,70 120,98 -4,2% EUR/GBP 0,8961 -0,0% 0,8965 0,8990 -0,4% GBP/USD 1,2435 -0,0% 1,2439 1,2442 -2,4% USD/JPY 108,13 -0,1% 108,23 108,15 -1,4% USD/KRW 1177,97 -0,2% 1179,90 1179,09 +5,7% USD/CNY 6,8822 +0,0% 6,8792 6,8828 +0,1% USD/CNH 6,8835 -0,0% 6,8840 6,8832 +0,2% USD/HKD 7,8121 +0,0% 7,8105 7,8089 -0,3% AUD/USD 0,6980 -0,3% 0,7004 0,7022 -0,9% NZD/USD 0,6694 -0,1% 0,6701 0,6734 -0,3% Bitcoin BTC/USD 9.656,46 -4,5% 10.111,75 10.023,50 +159,6%
Je näher die EZB-Sitzung rückt, desto schwächer zeigt sich der Euro. Dieser fiel mit der Erwartung taubenhafter Kommentare im späten US-Handel auf 1,1149 Dollar und damit in die Nähe seines Tagestiefs. Am Vorabend hatte die Gemeinschaftswährung noch bei 1,1209 Dollar gelegen. Die Devisen-Analysten der BNP Paribas rechnen damit, dass EZB-Präsident Mario Draghi den Weg für weitere geldpolitische Lockerungen ebnen wird.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 56,94 56,77 +0,3% 0,17 +19,0% Brent/ICE 63,99 63,83 +0,3% 0,16 +15,9%
Nach einem volatilen Verlauf sprangen die Ölpreise kurz vor dem US-Settlement deutlich an. Teilnehmer verwiesen auf die Wiederaufnahme der Handelsgespräche zwischen den USA und China in der kommenden Woche. Der Iran-Konflikt, der zuletzt die Ölpreise angetrieben hatte, trat dagegen etwas in den Hintergrund. Die Reaktion des Westens und der Briten auf die Kaperung eines britischen Tankers durch den Iran sei relativ zurückhaltend ausgefallen, hieß es. Zum US-Settlement legte der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI um 1,0 Prozent auf 56,77 Dollar zu, die global gehandelte Sorte Brent stieg um 0,9 Prozent auf 63,83 Dollar.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.419,73 1.417,30 +0,2% +2,43 +10,7% Silber (Spot) 16,47 16,40 +0,4% +0,07 +6,3% Platin (Spot) 858,50 857,50 +0,1% +1,00 +7,8% Kupfer-Future 2,70 2,70 +0,0% +0,00 +2,1%
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
July 24, 2019 01:46 ET (05:46 GMT)
Trotz der zu erwartenden Lockerung der Geldpolitik fiel der Goldpreis zum US-Settlement um 0,4 Prozent auf 1.422 Dollar je Feinunze. "Eine Zinssenkung durch die Fed in der kommenden Woche ist eingepreist", so Analyst Chintan Karnani von Insignia Consultants. Belastet wurde Gold von der geplanten Fortsetzung der Handelsgespräche, was die Nachfrage für den "sicheren Hafen" schwinden ließ.
MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR
HANDELSSTREIT USA - CHINA
Vor dem Hintergrund der anhaltenden Protestkundgebungen in Hongkong hat China den USA und Großbritannien eine Einmischung in die inneren Angelegenheiten der Sonderverwaltungszone vorgeworfen.
US-INNENPOLITIK
Der US-Senat hat Mark Esper als neuen Verteidigungsminister bestätigt.
BREXIT / INNENPOLITIK GROßBRITANNIEN
Der britische Oppositionsführer Jeremy Corbyn hat den künftigen Premierminister Boris Johnson zu Neuwahlen aufgerufen.
US-ÖLLAGERDATEN
Die US-Rohöllagerbestände sind in der zurückliegenden Woche stark gefallen, wie aus Daten des American Petroleum Institute (API) hervorgeht. Es wurde ein Rückgang um 11 Millionen Barrel verzeichnet. Die Benzinbestände erhöhten sich dagegen um 4,4 Millionen Barrel. Für die offiziellen Daten der staatlichen Energy Information Administration erwarten Volkswirte beim Rohöl einen Rückgang um 4,1 Millionen Barrel und bei Benzin ein Minus von 1,4 Millionen Barrel.
In den Datenschutz-Ermittlungen gegen Facebook steht offenbar eine Einigung mit der US-Börsenaufsicht bevor. Die SEC werde voraussichtlich am Mittwoch die Einigung mit Facebook verkünden, sagte eine mit den Vorgängen vertraute Person. Der Konzern dürfte dabei eine Strafe von mehr als 100 Millionen US-Dollar zahlen.
T-MOBILE / SPRINT
Der Fusion der Mobilfunkbetreiber T-Mobile US und Sprint steht einem Agenturbericht zufolge nichts mehr im Wege. Dish Network habe sich bereit erklärt, von den beiden Unternehmen Mobilfunk-Assets im Volumen von 5 Milliarden US-Dollar zu übernehmen, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg. Damit dürften die Kartellbedenken des Justizministeriums ausgeräumt sein, das bereits am Donnerstag eine Einigung absegnen könnte.
VISA
hat im dritten Geschäftsquartal von der Ausgabenfreude ihrer Kunden profitiert. Der Konzern steigerte seinen Gewinn deutlich und übertraf die Erwartungen der Analysten. Den Ausblick auf Gewinn und Umsatz für das Geschäftsjahr 2018/19 bestätigte der Mastercard-Konkurrent.
NISSAN
plant einem Bericht zufolge den Abbau von 10.000 weiteren Stellen weltweit. Das Unternehmen werde die Maßnahme voraussichtlich am Donnerstag bekanntgeben, berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo News am Dienstag unter Berufung auf Unternehmenskreise.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/ros/raz
(END) Dow Jones Newswires
July 24, 2019 01:46 ET (05:46 GMT)
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