Der Euro
Für die Euro-Schwäche waren schlechte Konjunkturdaten verantwortlich. Die Unternehmensstimmung in der Eurozone hat sich im Juli stärker als erwartet eingetrübt. Besonders schlecht fiel der Unterindikator für die Industrie aus, der auf den tiefsten Wert seit über sechs Jahren sank. "Die Eurozone hat im Juli einen Rückfall erlitten", kommentierte IHS-Markit-Chefökonom Chris Williamson die Daten. "Sorgenkind war zum wiederholten Mal die Industrie, die infolge geopolitischer Spannungen, des Brexits, zunehmend angespannter Handelsbeziehungen, vor allem aber wegen des Schlamassels des Autosektors immer tiefer in die Krise rutschte und mit einer Rate von annähernd ein Prozent auf Quartalsbasis schrumpften dürfte".
Auf die schlechten Zahlen dürften nun Analysten zufolge auch die Währungshüter der EZB am Donnerstag reagieren. "Die Spaltung der deutschen Konjunktur setzt sich fort: Die Industrie befindet sich in der Rezession, die Dienstleister bleiben kräftig", schreibt Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank. Die Lagerbereinigung werde jedoch in einigen Monaten vorbei sein, und da die Konjunktur in den großen Volkswirtschaften USA und China weiterhin aufwärts gerichtet sei, sollte der Industrieabschwung in Deutschland im Herbst seinen Boden finden. "Für die EZB heißt dies jedoch: Bahn frei für Zinssenkungen und weitere Anleihekäufe."
Das britische Pfund legte am Mittwoch vor der Ernennung von Boris Johnson zum neuen Premierminister durch Königin Elisabeth II. zu. Am Vortag sorgte die Verkündung der Nachfolge von Theresa May bereits für Bewegung bei der britischen Währung. Zuletzt war das Pfund allerdings kräftig unter Druck geraten und hatte vor einer Woche den tiefsten Stand seit Anfang 2017 erreicht. Johnson will Großbritannien am 31. Oktober aus der Europäischen Union herausführen./elm/jsl/jha/
ISIN EU0009652759
AXC0169 2019-07-24/13:04