Mainz (ots) - Stets wenn PSA für Opel Zahlen präsentiert, mögen sich manche verwundert die Augen reiben: Aus dem einstigen Sorgenkind des GM-Konzerns ist unter der Ägide der Franzosen in kürzester Zeit ein Musterknabe geworden. Sicherlich spielen unterschiedliche Bilanzierungsregeln eine Rolle. Auch eröffnet sich so manche Gestaltungsmöglichkeit, um die Bilanz mehr glänzen zu lassen. Auf solches lässt sich die Wende bei Opel aber nicht reduzieren. PSA-Chef Carlos Tavares hat bei Opel das umgesetzt, was schon den Gesamtkonzern in die Erfolgsspur brachte: Er sanierte mit harter Hand und führte so PSA innerhalb weniger Jahre aus dem Tal der Tränen zu einer satten Rendite. Wenn er nun auch für Opel ein ums andere Mal beeindruckende Zahlen vorlegt, dann sind das zunächst sehr gute Nachrichten. Denn nur mit einer guten Profitabilität hat die Marke eine Zukunft. Der Preis ist aber hoch: Gut ein Drittel der Arbeitsplätze in Deutschland haben die Rüsselsheimer seit der Übernahmen vor zwei Jahren abgebaut - wenngleich sozial verträglich. Mit seinem Abbauprogramm ist Opel nicht alleine. Wegen der Umbrüche im Automobilsektor fallen auch bei Wettbewerbern die Stellen wie Dominosteine. Kostensenkungen allein reichen für eine nachhaltige Kehrtwende jedoch nicht aus. Um diese zu schaffen, muss Opel deutlich mehr Autos verkaufen und den Marktanteil steigern. Gelingt das nicht, dürfte im Unternehmen die nächste Sparrunde nicht lange auf sich warten lassen.
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