FRANKFURT (Dow Jones)--Die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Wirtschaft hat sich im Juli schlechter als erwartet gezeigt. "Dieser Ifo-Wert ist kein Warnsignal mehr, sondern ein Alarmsignal", so Thomas Altmann, Head of Portfoliomanagement bei QC Partners. Die Erwartungskomponente des Index sei so niedrig wie seit der Finanzkrise nicht mehr und sei damit unter das Verlaufstief aus dem Jahr 2012 gefallen, das die Rezession Ende 2012/Anfang 2013 korrekt vorhergesagt habe.
Ähnlich hört es sich bei der VP Bank an. "Der Ifo-Geschäftsklimaindex stimmt auf einen Rezession ein", so Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank Gruppe. Nach dem neuerlichen Fall des ifo-Geschäftsklimaindex könnte das BIP auch im dritten Quartal ein Minus ausweisen. Nach gängiger Definition wäre damit Deutschland in der Rezession angelangt.
Alle Augen auf EZB gerichtet
Die Spekulationen auf geldpolitische Lockerungsmaßnahmen seitens der Europäischen Zentralbank bleiben bestehen, heißt es von der Helaba. Von daher richtet sich nun alles auf die EZB am Mittag. Der Bund-Future notierte mit der Datenveröffentlichung auf einem Rekordhoch, an der Börse notiert der DAX wenig beeindruckt 0,2 Prozent höher bei 12.534 Punkten.
Der Geschäftsklimaindex sank auf 95,7 Punkte. Der Index der Geschäftslagebeurteilung ging auf 99,4 zurück, der Index der Geschäftserwartungen sank auf 92,2 Punkte. Erwartet worden waren 100,3 Punkte (Geschäftslage) und 94,0 Punkte (Geschäftserwartungen). "Die deutsche Konjunktur befindet sich in schwierigem Fahrwasser", kommentierten die Konjunkturforscher das Ergebnis.
DJG/thl/raz
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July 25, 2019 04:34 ET (08:34 GMT)
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