Die Ölpreise haben am Donnerstag zugelegt und sich damit etwas von den deutlichen Verlusten vom Vorabend erholt. Die leichten Gewinne aus dem frühen Handel wurden im Verlauf des Vormittags etwas ausgebaut. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete gegen Mittag 63,82 US-Dollar. Das waren 64 Cent mehr als am Vorabend. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 52 Cent auf 56,40 Dollar.
Am Mittwochabend hatten Sorgen um einen konjunkturellen Abschwung in wichtigen Industriestaaten die Ölpreise belastet. Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank sprach von "Nachfragesorgen". Diese hätten die Ölpreise "spürbar unter Druck gesetzt".
Der US-Ölpreis war am Vorabend in kurzer Zeit um etwa zwei Dollar je Barrel abgerutscht. Marktbeobachter verwiesen unter anderem auf schwache Konjunkturdaten aus der amerikanischen Industrie. Diese hätten am Ölmarkt Bedenken vor einer zu schwachen Nachfrage nach Rohöl geschürt.
Etwas gestützt wurden die Ölpreise zuletzt durch die jüngste Entwicklung der Ölreserven in den USA. Die US-Regierung hatte am Mittwoch mitgeteilt, dass die amerikanischen Lagerbestände an Rohöl in der vergangenen Woche mehr als doppelt so stark gefallen waren wie von Analysten erwartet.
Nach wie vor bleibt die Entwicklung in der ölreichen Region am Persischen Golf ein wichtiges Thema am Ölmarkt. Die in Europa und den USA geplanten Einsätze zum Schutz der Schifffahrt vor der iranischen Küste würden sich nach Ansicht des neuen US-Verteidigungsministers Mark Esper ergänzen. Alle Länder, deren Handelsschiffe durch die Straße von Hormus führen, hätten ein Interesse an einer freien Passage. Esper war jüngst vom US-Senat als Minister bestätigt worden./jkr/elm/jha/
AXC0196 2019-07-25/12:50