
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
EZB stellt Leitzinssenkung in Aussicht und prüft QE-Optionen
Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat wie weithin erwartet seine Leitzinsen unverändert gelassen, zugleich aber eine Senkung in Aussicht gestellt. Zudem sollen Optionen für eine Wiederaufnahme von Nettoanleihekäufen (QE) und Maßnahmen zur Milderung der nachteiligen Nebenwirkungen negativer Zinsen für Banken geprüft werden. Zum Zinsausblick heißt es in der geldpolitischen Erklärung: "Der EZB-Rat geht davon aus, dass die EZB-Leitzinsen mindestens über die erste Hälfte des Jahres 2020 und in jedem Fall so lange wie erforderlich auf ihrem aktuellen oder einem niedrigeren Niveau bleiben werden."
Draghi: EZB handelt entspreched ihrem "symmetrischen Ziel"
Die Europäische Zentralbank (EZB) ist nach den Worten ihres Präsidenten Mario Draghi entschlossen, ihre Geldpolitik zu lockern, falls die Inflation weiterhin unter ihrem Ziel bleiben sollte. In seiner Pressekonferenz zur Erläuterung der geldpolitischen Beschlüsse sagte Draghi: "Für den Fall, dass der mittelfristige Inflationsausblick weiterhin das Ziel verfehlen sollte, ist der EZB-Rat entschlossen, im Einklang mit seinem symmetrischen Inflationsziel zu handeln."
Bankenverbände reagieren kritisch auf EZB-Entscheidung
Die deutschen Bankenverbände haben die geldpolitische Haltung der Europäischen Zentralbank (EZB) mit Mahnungen quittiert. "Die EZB muss aufpassen, sich nicht übereilt selbst unter Druck zu setzen", sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB), Christian Ossig. Der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), Helmut Schleweis, warnte vor Schaden für die Wirtschaft. Der Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB) sprach von einer wiederholten und schweren Belastung.
Extreme Hitzewelle in Deutschlands lässt Temperaturrekorde schmelzen
Die extreme Hitzewelle in Europa bringt kurz vor ihrem Ende die bisherigen Rekordtemperaturen zum Schmelzen: Erstmals seit Beginn der Wetteraufzeichnungen wurde in Deutschland die Marke von 42 Grad Celsius geknackt. Im niedersächsischen Lingen stieg die Temperatur am Donnerstagnachmittag auf 42,0 Grad, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach mitteilte. Die zweite Hitzewelle dieses Sommers sorgte auch in Belgien, den Niederlanden und Paris für neue Spitzentenwerte.
BDEW nach EU-Rüge für schärfere Düngeregeln
Die Wasserwirtschaft hat angesichts der drohenden EU-Strafen ein schärferes Düngerecht gefordert. Die bisherigen deutschen Maßnahmen würden "bei weitem nicht ausreichen, um die Nitratbelastung der Böden und Gewässer nachhaltig zu reduzieren", erklärte Martin Weyand, Hauptgeschäftsführer Wasser / Abwasser im Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Es sei daher richtig, dass die EU-Kommission ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland eröffnet habe.
Barnier nennt Johnsons Brexit-Forderungen "inakzeptabel"
EU-Brexit-Unterhändler Michel Barnier hat die Brexit-Forderungen des neuen britischen Premierministers Boris Johnson als "inakzeptabel" bezeichnet. Barnier reagierte damit am Donnerstag in einer E-Mail an EU-Botschafter, welche die Nachrichtenagentur AFP einsehen konnte, auf Johnsons Ruf nach Nachverhandlungen des Austrittsabkommens mit der EU. Johnson hatte zuvor bei seiner ersten Rede als Regierungschef vor dem Unterhaus in London seinerseits die Bestimmungen des Brexit-Abkommens mit der EU als "inakzeptabel" verworfen.
Schottlands Regierungschefin fordert von Johnson Brexit-Kurswechsel
Die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon hat vom neuen britischen Premierminister Boris Johnson einen Kurswechsel beim Brexit verlangt und ihre Ankündigung eines Unabhängigkeitsreferendums Schottlands bekräftigt. Es sei "dringend erforderlich, dass Sie den Kurs sofort ändern, um bleibenden Schaden für das Volk von Schottland abzuwenden", schrieb Sturgeon in einem Brief an Johnson.
Spanischer Regierungschef Sánchez verliert Vertrauensabstimmung im Parlament
Spaniens sozialistischer Regierungschef Pedro Sánchez ist bei der Vertrauensabstimmung im Parlament gescheitert. Außer den 123 Abgeordneten seiner Partei PSOE stimmte in Madrid nur ein weiterer der insgesamt 350 Volksvertreter für Sánchez. Der PSOE-Chef hatte zuvor bereits mitgeteilt, dass er nach gescheiterten Koalitionsverhandlungen mit der linken Podemos-Partei nicht über die erforderliche Unterstützung für seine Wiederwahl verfüge.
Rumänischer Diplomat Feruta Interimschef der Internationalen Atomenergiebehörde
Nach dem Tod von IAEA-Chef Yukiya Amano hat der Gouverneursrat der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) den rumänischen Diplomaten Cornel Feruta als Interimschef eingesetzt. Damit solle ein "geordnetes und reibungsloses Funktionieren" der IAEA gewährleistet werden, erklärte der Gouverneursrat nach einer Sitzung in Wien.
Frankreich rüstet im All auf - Fokus auf Satelliten
Nach den USA, Russland und China rüstet auch Frankreich im All auf: Die französische Verteidigungsministerin Florence Parly stellte am Donnerstag eine neue Weltraumstrategie vor, die Investitionen von rund 700 Millionen Euro bis 2025 vorsieht. Ziel ist es nach ihren Worten vor allem, Satelliten besser vor feindlichen Angriffen zu schützen.
China schickt erste kommerzielle Trägerrakete für Satelliten ins All
China hat seine erste kommerzielle Satelliten-Trägerrakete ins All geschickt. Die Rakete Hyperbola-1 sei mit zwei Satelliten am Donnerstagnachmittag (Ortszeit) vom Weltraumbahnhof Jiuquan in der Wüste Gobi gestartet, teilte der Hersteller iSpace, ein Start-up aus Peking, mit. Demnach erreichte die Rakete eine Höhe von 300 Kilometern.
IG Bau für Sommerausfallgeld bei großer Hitze
Angesichts der Sommerhitze in Deutschland hat sich die Gewerkschaft IG Bau für ein Sommerausfallgeld für Bauarbeiter ausgesprochen. Wie im Winter solle Geld ausgezahlt werden, wenn wegen der Witterung nicht gearbeitet werden kann. "Durch den Klimawandel müssen wir umdenken", sagte der IG-Bau-Arbeitsschutzexperte Gerhard Citrich der Nachrichtenagentur AFP.
AKW Grohnde wegen steigender Wassertemperatur vorübergehend vom Netz
Wegen steigender Wassertemperaturen in der Weser wird das Atomkraftwerk Grohnde in Südniedersachsen voraussichtlich am Freitagmittag vom Netz genommen. Wie der Betreiber Preussenelektra mitteilte, muss der sogenannte Leistungsbetrieb des Reaktors bei Hameln immer dann eingestellt werden, wenn über längere Zeit einen Wert von 26 Grad Celsius erreicht wird. Grund sind behördliche Umweltschutzauflagen. Im Kraftwerk selbst gibt es keine Probleme.
Einigung im Brenner-Streit - Fahrverbote bleiben bestehen
Im deutsch-österreichischen Streit um Fahrverbote auf der Brenner-Autobahn hat sich das Land Tirol durchgesetzt. Die Lkw-Blockabfertigungen und Stau-Umfahrungsverbote für Pkws bleiben bestehen, erklärte Landeshauptmann Günther Platter anlässlich des deutsch-österreichischen Verkehrsgipfels in Berlin. "Wir brauchen auch weiterhin diese Notmaßnahmen." Platter hatte vor dem Verkehrsgipfel angekündigt, "keinen Millimeter" nachzugeben.
Audi-Fahrer verklagt Bundesrepublik wegen Dieselskandal auf Schadensersatz
Wegen des Volkswagen-Dieselskandals hat ein Autobesitzer am Landgericht Hannover eine Schadensersatzklage gegen die Bundesrepublik Deutschland eingereicht. Wie das Gericht mitteilte, fordert der Besitzer eines Audi in einem Zivilverfahren knapp 47.300 Euro. Seiner Argumentation zufolge habe der Staat die Typengenehmigung "leichtfertig" erteilt und es versäumt, "abschreckende Sanktionsmaßnahmen" zu verhängen. Über mögliche Erfolgsaussichten oder Zeithorizonte äußerte sich das Gericht nicht.
Britische Marine eskortiert künftig Frachter durch Straße von Hormus
Die britische Marine wird künftig Frachtschiffe unter britischer Flagge in der Straße von Hormus eskortieren. Wie das Verteidigungsministerium mitteilte, wurde die Marine angewiesen, die Schiffe einzeln oder im Verband zu begleiten. Die britische Regierung reagiert damit auf die Beschlagnahme des unter britischer Flagge fahrenden Frachter "Stena Impero" am Freitag vergangener Woche.
Boeing beteiligt sich nicht an Ausschreibung für Pentagon-Programm
Der Flugzeugbauer Boeing wird sich nicht für einen Auftrag des Pentagons zur Lieferung von landgestützten Atomraketen bewerben. Damit bleibt der Rüstungskonzern Northrop Grumman als alleiniger Bieter für die erste Phase des Raketenprogramms, mit dem die Interkontinentalraketen der USA ersetzt werden sollen. Das US-Verteidigungsministerium dürfte den Auftrag mit einem geschätzten Wert von mehr als 60 Milliarden US-Dollar in der zweiten Hälfe des kommenden Jahres vergeben.
Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe deutlich gesunken
Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 20. Juli spürbar abgenommen. Der dritte Rückgang innerhalb von vier Wochen weist damit auf einen festen Arbeitsmarkt hin. Im Vergleich zur Vorwoche fiel die Zahl der Anträge auf saisonbereinigter Basis um 10.000 auf 206.000, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten dagegen einen Anstieg auf 220.000 vorhergesagt.
US-Aufträge für langlebige Güter steigen überraschend deutlich
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July 25, 2019 13:00 ET (17:00 GMT)
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