Der Aktienterminmarkt suggeriert eine gut behauptete Handelseröffnung am US-Kassamarkt. Die technologielastige Nasdaq dürfte dabei voraneilen. Denn die Stimmung wird gestützt von überzeugenden Geschäftszahlen des Technologieriesens Intel. Der Halbleiterkonzern hat mit seinen Zweitquartalszahlen die Erwartungen übertroffen und seine Jahresziele leicht erhöht. Auch die Google-Mutter Alphabet liefert starke Quartalszahlen. Die Titel steigen um über 5 bzw. 8 Prozent.
Nachdem die Europäische Zentralbank (EZB) mit ihrer abwartenden Haltung Anleger eher enttäuscht hat, ruhen die Hoffnungen nun auf der US-Notenbank in der kommenden Woche. Dabei dürften sich Anleger von den Daten zum US-Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal leiten lassen, die noch vor Handelsbeginn an der Wall Street veröffentlicht werden. Erwartet wird, dass die Aufwärtsdynamik nachgelassen hat und die US-Wirtschaft mit einer annualisierten Jahresrate von 2 Prozent gewachsen ist nach 3,1 Prozent in der Auftaktperiode. Sollte die US-Wirtschaft stärker als prognostiziert gewachsen sein, droht nach Meinung von Händlern Enttäuschungspotenzial im Hinblick auf die erwartete Zinssenkung der Fed. Denn nach dem Stillhalten der EZB sei der Druck auf die US-Notenbank für einen großen Zinsschritt um 50 Basispunkte ohnehin gesunken.
Anders als die Eurozone benötigt die US-Wirtschaft eigentlich keine Zinssenkungen. Kritiker glauben, dass die US-Notenbanker wegen der verbalen Attacken von US-Präsident Donald Trump eingeknickt seien. Trump kann sich eine Abschwächung der US-Wirtschaft wegen des Handelskonflikts mit China sowie den Präsidentschaftswahlen im kommenden Jahr nicht leisten. Volkswirte sprechen daher von einer Art Versicherung gegen eine mögliche Abschwächung der US-Wirtschaft.
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July 26, 2019 06:34 ET (10:34 GMT)
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