BERLIN (Dow Jones)--Vor dem heutigen Urteil des Bundesverfassungsgerichts hat das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) die Notwendigkeit einer europäischen Bankenunion betont. Für die Menschen sei ein System der Bankenaufsicht "wichtig, denn wir wollen wissen, wenn es wirklich zu einer Krise kommt, sind meine Ersparnisse auf dem Konto sicher", sagte der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, im ZDF-Morgenmagazin.
Wenn ein Finanzinstitut in Schieflage komme, könne eine Gefährdung verhindert werden. "Dann gibt es einen Fonds, der letztlich die Sparer entlastet und Mechanismen, die verhindern, dass andere Banken auch betroffen werden", sagte Fratzscher. Es sei im Interesse der Bürger, dass Banken in der Zukunft keine Krisen mehr verursachten, die zu Arbeitslosigkeit oder Ersparnisverlusten führten.
Sollte das Bundesverfassungsgericht in seinem Urteil zu dem Ergebnis kommen, dass die Bankenunion nicht rechtens sei, "dann müssen die Staats- und Regierungschefs ganz flott neue Regeln nachlegen", so Fratzscher. Schließlich hätten die großen Banken die globale Finanzkrise verursacht. Diese Risiken müssten begrenzt, die Banken besser kontrolliert werden. "Von der Sache her ist das absolut sinnvoll", so Fratzscher.
Das Bundesverfassungsgericht verkündet am Vormittag sein Urteil, in dem es um Verfassungsbeschwerden gegen die einheitliche Bankenaufsicht SSM (Single Supervisory Mechanism) und den Abwicklungsmechanismus SRM (Single Resolution Mechanism) geht. Die Kläger hatten eine Verletzung ihrer Grundrechte beanstandet.
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July 30, 2019 03:52 ET (07:52 GMT)
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