Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat die Bundesregierung ermahnt, bei ihren Maßnahmen zum Klimaschutz die Auswirkungen auf die Landbevölkerung zu bedenken - und sich skeptisch zur CO2-Abgabe geäußert. "Die Menschen in den Dörfern denken auch nicht über E-Scooter nach, sondern darüber, ob das Autofahren noch teurer wird, wenn die CO2-Abgabe wirklich kommt", sagte Schwesig dem in Neubrandenburg erscheinenden "Nordkurier" (Mittwoch).
Auch sie sei dafür, mehr zu tun, um die Klimaziele zu erreichen. Dazu gehöre der Ausbau der erneuerbaren Energien. Aber man dürfe die Leute nicht vergessen, die es betrifft, wenn etwa vor ihrem Dorf neue Windräder errichtet würden. "Und wenn wir über höhere Abgaben auf Diesel oder Benzin reden, dann ist die Bundesregierung auch in der Pflicht, uns zu erklären, was aus den Menschen wird, die keine Wahl haben, ob sie mit der U-Bahn zur Arbeit fahren oder mit dem Auto", sagte Schwesig, die derzeit kommissarisch mit an der Spitze der Bundes-SPD steht.
Stadt und Land dürften nicht gegeneinander ausgespielt werden. "Und deswegen bin ich skeptisch, dass höhere Abgaben auf Diesel und Benzin der richtige Weg sind. Dafür müssen wir eine Lösung finden. Wir wollen insbesondere die Pendler im ländlichen Raum vor höheren Abgaben schützen", sagte Schwesig. Der ländliche Raum müsse stärker Beachtung finden: "Die meisten Menschen wohnen nun mal nicht in Großstädten."/fp/DP/fba
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