Mainz (ots) - Aus einem freien Land kann man keinen Hochsicherheitstrakt machen. Es ist richtig, darüber nachzudenken, wie Gefahrenstellen an Verkehrsknotenpunkten entschärft werden können. Gleichzeitig wäre es pure Illusion zu glauben, dass mit Absperrgittern, Zugangskontrollen oder Videokameras eine solch fürchterliche Mordtat verhindert werden könnte, wie sie sich am Montagvormittag im Frankfurter Hauptbahnhof ereignet hat. Jahrzehnte würden vergehen, bis an allen 5600 Bahnhöfen Sicherheitsschleusen eingerichtet wären, die Reisende zuverlässig vom Gleisbett fernhalten. Und sie würden doch nicht verhindern können, dass ein psychisch gestörter oder gewissenlos gewalttätiger Mensch ein Zufallsopfer vor den nächsten Bus oder Mülllaster stößt. Mit diesem Teil der Debatte, die am Montag begonnen hat, muss man sich also nicht allzu lange aufhalten. Weitaus dringender ist der Kampf gegen die zunehmende Verrohung. Wie tief sie sich in die Gesellschaft gefressen hat, zeigen die Reaktionen auf das traumatische Ereignis an Gleis 7. Bundesinnenminister Horst Seehofer will diesen Kampf aufnehmen. Das hat er zu erkennen gegeben, indem er seinen Urlaub abgebrochen und die politische Bewältigung des schrecklichen Vorfalls an sich gezogen hat - mit Anteilnahme und kühler Entschlossenheit. Auch solch unfassbare Attentate auf die Menschlichkeit dürfen niemals zum Vorwand genommen werden, die Jagd auf andere Menschen freizugeben. Seehofer hat offenbar aus den überkochenden Flüchtlingsdebatten die richtigen Lehren gezogen.
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