Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
Euroraum-Wirtschaft wächst im 2. Quartal wie erwartet um 0,2%
Das Wirtschaftswachstum des Euroraums hat sich im zweiten Quartal 2019 wie erwartet abgeschwächt. Nach Mitteilung von Eurostat stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal um 0,2 Prozent und lag um 1,1 (erstes Quartal: 1,2) Prozent über dem Niveau des Vorjahresquartals. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten Wachstumsraten von 0,2 und 0,9 Prozent prognostiziert. Im ersten Quartal war das BIP um 0,4 Prozent gestiegen.
Euroraum-Kerninflation geht unerwartet zurück
Die Kerninflation im Euroraum hat sich im Juli entgegen den Erwartungen abgeschwächt, was an einem deutlich geringeren Preisdruck bei Dienstleistungen lag. Der Index der Kernverbraucherpreise (ohne Energie, Nahrung, Alkohol, Tabak) stieg nur noch mit einer Jahresrate von 0,9 (Juni: 1,1) Prozent. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten eine unveränderte Kernteuerung von 1,1 Prozent prognostiziert. Die Gesamtinflationrate sank wie erwartet auf 1,1 (1,3) Prozent.
Euroraum-Arbeitslosenquote von 7,5 Prozent
Die Arbeitslosigkeit im Euroraum hat im Juni leicht bei 7,5 Prozent gelegen. Das entsprach der Prognose der von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte und lag leicht unter dem nach oben revidierten Mai-Wert von 7,6 Prozent. Vorläufig waren für Mai ebenfalls 7,5 Prozent gemeldet worden.
Lampe: Euroraum-Wachstum schwächt sich im 2. Halbjahr ab
Das Bankhaus Lampe erwartet, dass sich das Wachstum im Euroraum im zweiten Halbjahr gegenüber der ersten Jahreshälfte abschwächen wird. Chefvolkswirt Alexander Krüger sagte: "Die Wirtschaft bleibt wegen der Handelskonflikte angezählt, deshalb wird sich das Wachstum abschwächen, ohne dass es dabei zu einer technischen Rezession kommt." Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Euroraums war im ersten Quartal um 0,4 Prozent und im zweiten um 0,2 Prozent gestiegen. Krüger geht davon aus, dass die Europäische Zentralbank (EZB) den Einlagensatz senken und in diesem Jahr noch Maßnahmen zu einer höheren Liquiditätsversorgung ankündigen wird.
Nordea: Euroraum-Wachstum zu schwach für mehr Inflation
Das Wirtschaftswachstum des Euroraums ist nach Aussage von Nordea zu schwach, um für mehr Inflation zu sorgen. Zwar böten erstes und zweites Quartal zusammen genommen noch das Bild einer - wenn auch langsam - expandierenden Wirtschaft, was auch im zweiten Halbjahr so bleiben könne. "Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) könnte 2019 um etwas mehr als 1 Prozent steigen, was kein Desaster wäre, aber zu wenig, um die Inflation zurück zum EZB-Ziel von 2 Prozent zu bekommen", schreibt Volkswirt Jan von Gerich in einem Kommentar.
Commerzbank: EZB lockert Geldpolitik umfassend
Die Commerzbank erwartet nach Veröffentlichung aktueller Daten zur Entwicklung von Bruttoinlandsprodukt (BIP), Verbraucherpreisen und Arbeitslosigkeit, dass die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik im September "umfassend lockern" wird. Volkswirt Marco Wagner schreibt in einem Kommentar: "Wir rechnen mit einer Senkung des Einlagensatzes von minus 0,4 auf minus 0,6 Prozent in Verbindung mit einem Staffelzinssystem. Darüber hinaus erwarten wir eine Wiederaufnahme der Nettokäufe von Anleihen. Wir können uns dabei ein monatliches Kaufvolumen in der Größenordnung von 40 Milliarden Euro vorstellen."
Sommerpause führt zu höherer Arbeitslosigkeit in Deutschland
Die Arbeitslosigkeit in Deutschland hat aufgrund der Sommerpause zugenommen. Wie die Bundesagentur für Arbeit am Mittwoch mitteilte, waren 2,275 Millionen Menschen arbeitslos gemeldet und damit 59.000 mehr als im Juni. Die Arbeitslosenquote stieg leicht um 0,1 Prozentpunkte auf 5,0 Prozent. Bereinigt um saisonale Effekte erhöhte sich die Arbeitslosigkeit im Juli im Vergleich zum Juni um 1.000. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten für Juli einen etwas stärkeren Anstieg um 2.500 erwartet. Im Juni war die Zahl unverändert nach einem zunächst gemeldeten Rückgang um 1.000.
KfW: Kein gravierender Anstieg der Arbeitslosigkeit in Deutschland
Die KfW rechnet nach dem leichten Anstieg der saisonbereinigten Arbeitslosenzahl im Juli mit zunehmenden Entlassungen in Deutschland für den Fall, dass sich die Rezession in der Industrie verstärkt und auf die unternehmensnahen Dienstleistungen übergreift. "Mit einem gravierenden Anstieg der Zahl der Arbeitslosen ist allerdings kaum zu rechnen, selbst wenn sich der Abschwung verstärken sollte", schreibt Volkswirt Martin Müller in einem Kommentar.
Italiens Wirtschaft schrumpft im 2. Quartal nicht
Italiens Wirtschaft hat sich im zweiten Quartal etwas besser als erwartet entwickelt. Nach Mitteilung der Statistikbehörde Istat stagnierte das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) auf dem Niveau des Vorquartals und auch auf Jahressicht. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten dagegen BIP-Rückgänge von 0,1 und 0,2 Prozent prognostiziert.
Spaniens BIP legt in 2Q deutlich zu, verfehlt aber Erwartungen
Die spanische Wirtschaft ist im zweiten Quartal 2019 spürbar, aber etwas langsamer als erwartet gewachsen. Nach Mitteilung der Statistikbehörde INE stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal um 0,5 Prozent und lag um 2,3 (erstes Quartal: 2,4) Prozent über dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten Wachstumsraten von 0,6 und 2,3 Prozent prognostiziert.
Verlangsamte Jahresteuerung in Frankreich - Preise sinken zum Vormonat
Die Jahresteuerung in Frankreich hat sich im Juli etwas verlangsamt. Der harmonisierte Verbraucherpreisindex erhöhte sich um 1,3 Prozent nach 1,4 Prozent im Juni, jeweils im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie die Statistikbehörde Insee mitteilte. Im Monatsvergleich verringerten sie sich dagegen um 0,2 Prozent nach einem Anstieg von 0,3 Prozent im Juni.
Öffentliche Schulden in Deutschland sind vergangenes Jahr deutlich gesunken
Die öffentlichen Schulden sind im vergangenen Jahr weiter gesunken: Die Schuldenlast von Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialversicherungen nahm um 52,5 Milliarden Euro ab - ein Minus von 2,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte.
EZB teilt bei 91-tägigem Repo-Geschäft 0,790 Milliarden Euro zu
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat bei ihrem Refinanzierungsgeschäft mit einer Laufzeit von 91 Tagen 0,790 Milliarden Euro zugeteilt. Damit wurden die Gebote von elf Instituten voll bedient, wie die EZB mitteilte. Der Tender hat einen Festzins von 0,00 Prozent. Er wird am 1. August wertgestellt und am 31. Oktober fällig.
Söder zweifelt am Fortbestand der großen Koalition
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat Zweifel daran angemeldet, dass die große Koalition am Ende dieses Jahres noch bestehen wird. "Die große Koalition ist wegen der SPD instabil", sagte er zu Focus Online. "Und es ist unklar, ob Ende des Jahres diese Regierung noch steht."
Scholz: Bundesregierung gegen Beteiligung an Militärmission
Die Bundesregierung ist nach Angaben von Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) geschlossen gegen eine deutsche Beteiligung an einer US-geführten Militärmission in der Straße von Hormus. "Ja, das ist mein Eindruck und ich glaube, das hat man ja schon in den letzten Tagen und Wochen gesehen", sagte Scholz im ZDF-Morgenmagazin auf die Frage, ob die große Koalition bei dem Thema an einem Strang ziehe.
Heil: Niemand muss sich schämen, mal in den Urlaub zu fliegen
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat vor einer Übertreibung in der Klimadebatte gewarnt. "Niemand muss sich schämen, wenn er mal in den Urlaub fliegt", sagte er der Neuen Osnabrücker Zeitung vom Mittwoch. Heil reiste demnach selbst mit seiner Familie mit dem Flugzeug in den Sommerurlaub. "Wir brauchen beim Klimaschutz weit mehr als Symboldebatten", sagte der Sozialminister.
Dirk Messner wird neuer Präsident des Umweltbundesamts
Der Nachhaltigkeitsforscher Dirk Messner wird zum Jahresbeginn 2020 neuer Präsident des Umweltbundesamts. Für seine neue Aufgabe sei er "der richtige Mann zur richtigen Zeit", erklärte Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) am Mittwoch in Berlin. Messner löst die derzeitige Behördenchefin Maria Krautzberger ab, die zum Jahresende in den Ruhestand geht.
Verband fordert nationalen Krisengipfel wegen massiver Waldschäden
Angesichts bundesweiter Waldschäden hat der Bund Deutscher Forstleute (BDF) einen "nationalen Waldgipfel" auf "höchster Ebene" gefordert. Der Wald stehe "vor dem Kollaps", erklärte der Berufsverband der Forstfachleute am Mittwoch in Berlin. Die bisher von der Politik angekündigten Maßnahmen reichten angesichts der Brisanz der Lage nicht aus. "Die Hauptbaumarten Fichte, Kiefer und Buche sterben flächig ab." Das Ausmaß der Verluste sei noch unklar.
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July 31, 2019 07:30 ET (11:30 GMT)
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