Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
BRAUNKOHLE - Die deutschen Braunkohlekraftwerke sind tief in den roten Zahlen und haben im ersten Halbjahr 2019 hohe rechnerische Verluste eingefahren. Dem Tagesspiegel Background liegen hierzu Berechnungen des Think-tanks Sandbag vor. Demnach haben die Braunkohlekraftwerke im ersten Halbjahr 2019 einen Verlust von über 650 Millionen Euro verbuchen müssen, wenn ihre festen, laufenden Kosten berücksichtigt werden und man von den aktuellen Handelspreisen ausgeht. Alte wie neue Kraftwerke lagen dabei im Minus. Sandbag schreibt von einem "Kollaps" der Profitabilität. (Tagesspiegel)
E-AUTOS - Die Bundesregierung schöpft nach Ansicht des Branchenexperten Ferdinand Dudenhöffer wichtige Möglichkeiten zur Förderung der Elektromobilität nicht aus. Der Direktor des CAR-Instituts an der Universität Duisburg-Essen sagte, auch von den am Mittwoch beschlossenen Maßnahmen erwarte er keinen großen Schub. Er plädierte dafür, nicht nur auf steuerliche Förderung etwa für Firmenwagen zu setzen, sondern zudem eine Elektroquote für Auto-Vermieter und sogenannte Car-Sharer einzuführen. Dudenhöffer argumentiert, Vermieter-Autos seien auch Testwagen für Verbraucher, "denn die Kunden können ohne länger wirkende Verpflichtung neue Technologien ausprobieren". Damit seien Leihwagen wichtiger als Firmenwagen mit Elektroantrieb, die durch Steuervorteile begünstigt würden. (Neue Osnabrücker Zeitung)
KLIMAZÖLLE - Der CDU-Wirtschaftsflügel hat den Grünen-Vorschlag von Klimazöllen abgelehnt. "Es zeugt von einer weltfremden Haltung, mit dem Vorschlag von Klimazöllen in einer Zeit ohnehin höchst kritischer Handelskonflikte die Debatte zu verschärfen", sagte die Präsidentin des Wirtschaftsrats der CDU, Astrid Hamker. "Wer glaubt, Deutschland könne mit seinem Anteil von 8 Prozent am Welthandel oder die für Handels- und Zollpolitik eigentlich zuständige EU mit rund 15 Prozent anderen Staaten auf unserer Erde irgendwelche Vorschriften machen, hat vom globalem Handel keine Vorstellung", so Hamker. (Funke Mediengruppe)
CO2-PREIS - Die Kritik aus den neuen Bundesländern an einer CO2-Bepreisung wird lauter. Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) schloss sich mehreren Ost-Amtskollegen an und mahnte einen Ausgleich für Pendler im ländlichen Raum an. "Klimaschutz muss mit sozialer Gerechtigkeit einhergehen, sonst fliegt uns das um die Ohren", sagte Woidke. (Passauer Neue Presse)
GEWERBESTEUER - Der Handelsverband Deutschland (HDE) hat Bund und Kommunen aufgefordert, die Reform der Gewerbesteuer nicht auf die lange Bank zu schieben. "Die Politik muss die Gewerbesteuer endlich grundlegend reformieren und dabei auch die Hinzurechnung von Pacht und Miete abschaffen", sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. "Wir haben die absurde Situation, dass Händler auch in schlechten Zeiten, in denen sie keinen Gewinn machen, Gewerbesteuer bezahlen müssen. Nämlich dann, wenn ihre Ausgaben für Miete, Pacht oder das Leasen von Geschäftseinrichtung 100.000 Euro übersteigen." (Neue Osnabrücker Zeitung)
WASSERSTOFF - Die Bundesregierung macht Wasserstoff zum Kernthema ihrer Pläne für Klimaschutz und Energiewende. Strombasierte Gase wie Wasserstoff würden Erdgas "kontinuierlich substituieren", heißt es in einem Papier aus dem Bundeswirtschaftsministerium, das dem Handelsblatt vorliegt. Sie seien "fester und langfristiger Bestandteil der Energiewende" und "sollten kurz- bis mittelfristig insbesondere aus industriepolitischen Gründen auch inländisch produziert werden". Das Papier bildet die Basis für eine Strategie, die Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) im Herbst vorstellen wird. (Handelsblatt S. 6/Börsen-Zeitung S. 8)
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August 01, 2019 00:26 ET (04:26 GMT)
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