BERLIN (Dow Jones)--Das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) hat vor den ökonomischen Folgen eines AfD-Erfolgs bei den Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen gewarnt. "Kulturelle Offenheit ist wichtig für ökonomische Dynamik. Der Höhenflug der AfD ist daher ein negativer Faktor für den Wirtschaftsstandort Ostdeutschland", sagte IWH-Präsident Reint Gropp der Wirtschaftswoche.
Da die demografische Entwicklung in den neuen Ländern noch dramatischer verlaufe als in Westdeutschland, seien qualifizierte Zuwanderer im Osten dringend nötig. "Ausländerfeindlichkeit schreckt Investoren ab und verhindert neue Jobs", so Gropp. Er wünsche, dass die etablierten Parteien das klarer sagen, anstatt sich vielfach bei AfD-Wählern anzubiedern.
Laut jüngsten Prognosen für die ostdeutschen Landtagswahlen im Herbst liefert sich die AfD ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den ersten Platz mit den dortigen Regierungsparteien. In einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage von Infratest-Dimap für den MDR liegt die AfD nur ein Prozentpunkt hinter den führenden Linken. In Sachsen lag die AfD in einer Infratest-Dimap Umfrage von Anfang Juli gleichauf mit der CDU. In Brandenburg konnte die Partei Anfang Juli laut dem Meinungsforschungsinstitut Insa den gleichen Stimmenanteil wie die SPD verbuchen.
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August 01, 2019 06:30 ET (10:30 GMT)
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