DJ ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
ISM-Index für US-Industrie fällt im Juli unerwartet
Das Wachstum in der US-Industrie hat sich im Juli unerwartet verlangsamt. Der vom Institute for Supply Management (ISM) berechnete Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes ermäßigte sich auf 51,2 (Vormonat: 51,7). Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten dagegen einen konstanten Wert von 51,7 prognostiziert.
US-Bauausgaben sinken im Juni unerwartet
Die Bauausgaben in den USA haben sich im Juni unerwartet verringert. Wie das US-Handelsministerium mitteilte, sanken sie saisonbereinigt um 1,3 Prozent gegenüber dem Vormonat. Volkswirte hatten dagegen eine Zunahme um 0,1 Prozent prognostiziert. Zudem wurde die zunächst für den Vormonat gemeldete Veränderung von minus 0,8 Prozent auf minus 0,5 Prozent revidiert. Die Ausgaben für den Wohnungsbau lagen im Juni um 0,5 Prozent niedriger. Insgesamt gab es im Privatsektor ein Minus von 0,4 Prozent und bei der Bautätigkeit im öffentlichen Sektor einen Rückgang um 3,7 Prozent.
Zahl der Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe steigt wie erwartet
Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung ist in der Woche zum 27. Juli 2019 wie erwartet gestiegen. Im Vergleich zur Vorwoche erhöhte sie sich auf saisonbereinigter Basis um 8.000 auf 215.000, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Anstieg auf 214.000 vorhergesagt.
Markit: US-Industrie zeigt im Juli nachlassenden Schwung
Die Aktivität in der US-Industrie ist im Juli langsamer als im Vormonat gewachsen. Der von IHS Markit in diesem Sektor erhobene Einkaufsmanagerindex sank auf 50,4 von 50,6 Punkten. In erster Veröffentlichung war ein Wert von 50,0 ermittelt worden. "Das ist der stärkste industrielle Abschwung seit 2009", sagte IHS-Markit-Chefökonom Chris Williamson. Der verarbeitende Sektor dürfte im dritten Quartal zu einer Belastung der US-Wirtschaft werden.
USA und Japan nähern sich begrenztem Handelspakt an
Die USA und Japan arbeiten an einem begrenzten Außenhandelsabkommen, das den Weg für mehr US-Agrarexporte nach Japan freimachen und zugleich die Bedrohung japanischer Kfz-Exporte mit US-Strafzöllen beseitigen würde. Für US-Präsident Donald Trump wäre das ein kleiner Erfolg, während ein großer Wurf in den Gesprächen mit China derzeit nicht erwartet wird und die Kongress-Bestätigung der mit Mexiko und Kanada erreichten Einigung unsicher ist.
China will mehr Agrarerzeugnisse aus den USA importieren
Im Handelsstreit mit den USA setzt China ein Zeichen der Entspannung: Die Volksrepublik wolle mehr landwirtschaftliche Produkte aus den USA kaufen, teilte das chinesische Handelsministerium am Donnerstag mit. Staatliche und private Unternehmen hätten seit dem 19. Juli Kontakt zu Lieferanten in den USA aufgenommen, um über den Kauf verschiedener Erzeugnisse zu verhandeln - etwa Sojabohnen, Baumwolle, Schweinefleisch und Hirse.
Johnson-Regierung beschleunigt Vorbereitungen für ungeregelten Brexit
Die Regierung des neuen britischen Premierministers Boris Johnson treibt die Vorbereitungen für einen möglichen Brexit ohne Abkommen mit der EU weiter voran. Sie stellte nun zusätzliche 2,1 Milliarden Pfund dafür bereit, wie das Finanzministerium in London mitteilte. Johnson sah sich unterdessen am Donnerstag mit seinem ersten Stimmungstest an den Wahlurnen seit Amtsantritt konfrontiert: In Wales fand eine Nachwahl zum Unterhaus statt.
EU bedauert US-Sanktionen gegen iranischen Außenminister
Die Europäische Union hat die Verhängung von Sanktionen gegen den iranischen Außenminister Mohammed Dschawad Sarif durch die USA bedauert. "Wir bedauern diese Entscheidung", sagte ein Sprecher der EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini am Donnerstag in Brüssel. Die EU werden demnach weiter mit dem Außenminister zusammenarbeiten - zum einen, weil er der ranghöchste Diplomat des Iran sei, zum anderen, weil es von Bedeutung sei, die diplomatischen Beziehungen aufrechtzuerhalten.
SPD will schnellen Ausbau der zentralen Liste von Abtreibungsärzten
Nach dem Start der zentralen Liste von Ärzten, die Schwangerschaftsabbrüche vornehmen, verlangt die SPD einen schnellen Ausbau. Das bisherige Verzeichnis der Bundesärztekammer mit weniger als 100 Einträgen reiche in keiner Weise aus, sagte SPD-Fraktionsvize Karl Lauterbach dem Tagesspiegel. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (SPD) müsse sicherstellen, "dass es für die Betroffenen deutlich mehr Information gibt".
Abgeordnete kritisieren US-Sanktionsgesetz gegen Nord Stream 2
Deutsche Politiker reagieren empört auf das amerikanische Sanktionsgesetz gegen Nord Stream 2. "Man kann aus guten politischen Gründen Nord Stream 2 kritisch bewerten und ablehnen", sagte Jürgen Hardt (CDU), außenpolitischer Sprecher der Unionsfraktion, dem Handelsblatt. "Es ist jedoch inakzeptabel, auf welche Weise sich der US-Kongress in die europäische Energiepolitik einmischt."
Auch USA fordern Freilassung von chinesischem Cyber-Aktivisten Huang Qi
Die US-Regierung hat die sofortige Freilassung des inhaftierten chinesischen Cyber-Aktivisten Huang Qi gefordert. Die USA seien "tief beunruhigt" über dessen Verurteilung, erklärte am Donnerstag die Sprecherin des US-Außenministeriums, Morgan Ortagus. Am Vortag hatten bereits Deutschland und Frankreich in einer gemeinsamen Erklärung die Freilassung des Online-Aktivisten gefordert.
Salvini verbietet deutschem Rettungsschiff Alan Kurdi Einfahrt in Hafen
Erneut hat der italienische Innenminister Matteo Salvini einem zivilen Rettungsschiff die Einfahrt in einen italienischen Hafen untersagt. Das Schiff "Alan Kurdi" der deutschen Organisation Sea-Eye befand sich am Donnerstag mit 40 Geretteten an Bord vor der Küste der italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa. Salvini hatte am Mittwoch ein Verbot unterzeichnet, wonach humanitäre Rettungsschiffe nicht in Italien anlegen dürfen.
Bundespolizei will Präsenz an deutschen Bahnhöfen erhöhen
Nach den tödlichen Angriffen in Frankfurt und im nordrhein-westfälischen Voerde will die Bundespolizei ihre Präsenz an den Bahnhöfen in Deutschland erhöhen. Insbesondere an stark frequentierten Bahnhöfen sollen künftig mehr Bundespolizisten unterwegs sein, wie die Behörde am Donnerstag in Potsdam mitteilte. Ziel sei es, den Schutz vor Gewalttaten "mit einer verstärkten und sichtbaren Präsenz der Bundespolizei weiter zu erhöhen".
Maas "wütend" über Angriff auf Rabbiner in Berlin
Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hat den Angriff auf den Rabbiner der Jüdischen Gemeinde Berlin, Yehuda Teichtal, mit deutlichen Worten verurteilt. "Ich bin wütend und entsetzt über den Angriff auf Rabbi Teichtal", erklärte Maas am Donnerstag im Kurzbotschaftendienst Twitter. "Die Mehrheit der Anständigen in unserem Land darf keinen Zweifel lassen, dass wir solche Worte und Taten nicht tolerieren." Antisemitismus habe keinen Platz in Deutschland.
Mehr als 70 Tote bei Kämpfen mit Islamisten in Nigeria
Bei Kämpfen zwischen der Armee und Islamisten sind im Nordosten Nigerias mehr als 70 Menschen getötet worden. Unter den Opfern seien mindestens 25 Soldaten und 47 Islamisten, hieß es am Donnerstag aus Militärkreisen. Bei den Kämpfern, die Anfang der Woche eine Stellung am Tschad-See angriffen, handelte es sich demnach um Angehörige der Miliz Islamischer Staat Provinz Westafrika (Iswap), einer Untergruppe der in Nigeria seit Jahren aktiven Extremistenorganisation Boko Haram.
Regierung und Opposition in Mosambik unterzeichnen historischen Friedensvertrag
In Mosambik ist der langjährige Verhandlungsprozess zwischen der Regierung und den ehemaligen Renamo-Rebellen mit einem Friedensvertrag zu Ende gegangen: 27 Jahre nach dem Ende des ersten Bürgerkriegs in Mosambik unterzeichneten die Regierung und die inzwischen größte Oppositionspartei des südostafrikanischen Landes laut Berichten des Staatsfernsehens am Donnerstag das historische Abkommen. Es sieht unter anderem die Wiedereingliederung der ehemaligen Rebellen in die Gesellschaft vor.
Seehofer lobt bisherige Arbeit umstrittener Ankerzentren
Ein Jahr nach deren Einführung hat Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) die Arbeit der umstrittenen Ankerzentren für Flüchtlinge gelobt. "Die Anker-Einrichtungen sind eine Erfolgsgeschichte", erklärte der Minister am Donnerstag in Berlin. Er verwies auf verkürzte Bearbeitungszeiten durch "die enge Zusammenarbeit der Behörden unter einem Dach".
Wohnungswirtschaft kritisiert schrumpfenden Bestand an Sozialwohnungen
Der Spitzenverband der Wohnungswirtschaft (GdW) hat den schrumpfenden Bestand an Sozialwohnungen kritisiert. Bundesweit gab es 2018 schätzungsweise nur noch 1,18 Millionen Wohnungen mit Preisbindung, wie der GdW am Donnerstag nach Auswertung seiner neuen Jahresstatistik mitteilte. 2002 seien es noch rund 2,6 Millionen solcher Wohnungen gewesen. Der GdW vertritt rund 3.000 kommunale, genossenschaftliche, kirchliche, privatwirtschaftliche, landes- und bundeseigene Wohnungsunternehmen; sie bewirtschaften 63 Prozent der Sozialwohnungen in Deutschland.
Verteidigungsministerium stoppt Schließung von elf Bundeswehr-Standorten
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August 01, 2019 13:00 ET (17:00 GMT)
Elf bislang zur Schließung vorgesehene Bundeswehrstandorte werden doch nicht dichtgemacht. Die Liegenschaften in sieben Bundesländern, vor allem Kasernen, bleiben erhalten, wie das Bundesverteidigungsministerium am Donnerstag mitteilte. "Nach fast zweieinhalb Jahrzehnten des Schrumpfens wächst die Bundeswehr wieder", hieß es zur Erläuterung. "Mehr Personal und Material bedeuten auch mehr Bedarf an weiterer Infrastruktur."
Burka-Verbot in den Niederlanden in Kraft getreten
In der Niederlanden ist am Donnerstag nach jahrelanger Debatte ein Burka-Verbot in Kraft getreten. Nach Angaben des Innenministeriums in Den Haag ist es ab sofort verboten, in Schulen und Krankenhäusern sowie in öffentlichen Gebäuden und Verkehrsmitteln eine Burka oder den Gesichtsschleier Nikab zu tragen. Das Verbot gilt aber auch für Helme und Sturmhauben. Bei Verstößen droht eine Geldstrafe in Höhe von 150 Euro.
+++ Konjunkturdaten +++
BRASILIEN
Industrieproduktion Juni -5,9% gg Vorjahr - IBGE
Industrieproduktion Juni -0,6% gg Vormonat - IBGE
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
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August 01, 2019 13:00 ET (17:00 GMT)
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