Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
LUFTFAHRT/KLIMA - Die deutsche Luftfahrt legt in der Klimadebatte ein eigenes Maßnahmenpaket vor. "Wir wollen erreichen, dass die luftverkehrsbedingten CO2-Emissionen auf null sinken", heißt es in einer bislang unveröffentlichten Erklärung des Präsidiums des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL), die der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vorliegt. Dafür wollen sich die Unternehmen der Branche in der Förderung von Alternativen zu herkömmlichem Kerosin engagieren. "Wir sind bereit, uns bei Pilotprojekten zum Aufbau industrieller Anlagen zur Herstellung von Power-to-Liquid-Kraftstoff zu beteiligen", heißt es in einer Erklärung, die das BDL-Präsidium beschlossen hat. (FAZ S. 15)
EUROZONE - Die CDU-nahe Konrad-Adenauer-Stiftung hat den Zustand der Eurozone analysiert und ist dabei zu einem ernüchternden Ergebnis gekommen. "Die wirtschaftliche Situation wichtiger Eurozonenländer ist prekär und notwendige Reformdynamiken sind weitgehend zum Erliegen gekommen", heißt es in der Analyse, die der Süddeutschen Zeitung vorliegt. In dieser Situation wären "externe Schocks oder eine heftige Konjunkturabkühlung in der Eurozone kaum abzufangen". Es gehe deshalb jetzt "mehr denn je um die innere ökonomische Konsolidierung der Eurozone mit politischem Fokus auf Währungsvertrauen, Unternehmertum und Eurozonen-Attraktivität". An all dem müssten die Euro-Gruppe und die neue Europäische Kommission unter der künftigen Kommissionschefin Ursula von der Leyen (CDU) dringend ansetzen.
KLIMAWANDEL - EU-Vizepräsident Valdis Dombrovskis wirbt um die Mitwirkung der Finanzbranche und privater Investoren im Kampf gegen den Klimawandel. "In der EU wollen wir Banken, Vermögensverwalter, institutionelle Anleger, Unternehmen und Kapitalmärkte dafür gewinnen, verstärkt auf ein nachhaltiges Finanzwesen zu setzen", schreibt Dombrovskis in einem Gastkommentar. In den nächsten Jahrzehnten müssten jährlich 175 bis 290 Milliarden Euro zusätzlich investiert werden, um die Pariser Klimaziele zu erreichen und um die EU bis 2050 klimaneutral zu machen. Dombrovskis ruft den privaten Sektor auf, Kapital für grenzüberschreitende "grüne" Investitionen zu mobilisieren. Bis Ende Oktober hofft die Kommission auf eine politische Einigung der Mitgliedsländer über die EU-Klassifikation "grüner" und nachhaltiger Anlagen und Investitionsprojekte. Einführen will sie zudem einen EU-Standard für "grüne" Anleihen, das Berichtswesen in Klimaschutzfragen transparenter gestalten und das EU-Umweltzeichen auch für Finanzprodukte vergeben. (Börsen-Zeitung S. 8)
BANKEN - Die Finanzinstitute lagern immer mehr ihrer IT an externe Anbieter aus. Aber wie sicher ist die Cloud? Ein Hackerangriff in den USA, der 100 Millionen Kunden trifft, wirft auch für europäische Institute kritische Fragen auf. (Handelsblatt S. 26)
KASERNEN - Die Bundeswehr wächst und revidiert deshalb frühere Beschlüsse über Standortschließungen. Insgesamt sollen elf Kasernen und Fliegerhorste weiter genutzt werden. (FAZ S. 1)
RADIOLOGEN - In fünf Bundesländern können Radiologen auf Kosten der gesetzlichen Krankenkassen jedes Jahr Zehntausende Euro zusätzlich verdienen, indem sie bestimmte Medikamente billig einkaufen, für die sie dann von den Kassen teure Pauschalen erhalten. Das ergeben Recherchen von Süddeutscher Zeitung, NDR und WDR in internen Unterlagen von Radiologiepraxen und Pharmaherstellern. Bei den Medikamenten handelt es sich um Kontrastmittel, die Ärzte ihren Patienten bei Untersuchungen im Computertomografen (CT) oder Magnetresonanztomografen (MRT) spritzen, um etwa Krebsherde oder verstopfte Herzkranzgefäße besser diagnostizieren zu können. So konnten Radiologen in Bayern in einem Fall das MRT-Kontrastmittel "Dotagraf" der Bayer-Tochter Jenapharm zum Preis von 760 Euro je Liter einkaufen und bekamen es mit 3.900 Euro vergütet. (SZ S. 1)
DNA - Die Bundesregierung will die Fahndung nach bisher unbekannten Tätern, die eine DNA-Spur hinterlassen haben, erleichtern. Um das zu erreichen, sollen aus derartigen Spuren künftig mehr Eigenschaften ermittelt werden dürfen als bisher. Das geht aus dem "Entwurf eines Gesetzes zur Modernisierung des Strafverfahrens" hervor, den das Bundesjustizministerium jetzt fertiggestellt und in die Ressortabstimmung gegeben hat. Derzeit darf aus DNA-Spuren unbekannter Täter lediglich das Geschlecht ermittelt werden. Durch eine Änderung der Strafprozessordnung sollen künftig auch "Augenfarbe, Haarfarbe, Hautfarbe sowie biologisches Alter" ermittelt werden dürfen. (SZ S. 1)
NORD STREAM 2 - Mit den jüngsten Beschlüssen des US-Senats rücken Sanktionen gegen Nord Stream 2 in greifbare Nähe. Die Amerikaner nehmen die Verlegeschiffe ins Visier. (Handelsblatt S. 8/FAZ S. 16)
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August 02, 2019 00:19 ET (04:19 GMT)
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