Berlin (www.anleihencheck.de) - Mehr als zehn Jahre nach Ausbruch der Finanzkrise herrscht geldpolitisch noch immer Ausnahmezustand in Europa, so Marthel Edouard, CFA bei der Weberbank.Inzwischen habe sich die Wirtschaft im Euroraum weitgehend erholt. Die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) unter ihrem scheidenden Chef Mario Draghi sei noch immer ultralocker - und sie bleibe es wohl auch. Das sei die ernüchternde Erkenntnis der letzten Woche, als der EZB-Präsident am Donnerstag vor den versammelten Journalisten im Pressesaal der Zentralbank die jüngste Zinsentscheidung verkündet habe. Die Notenbank verschiebe die Leitzinswende ein weiteres Mal bis ins Jahr 2020, denke zudem über die Wiederauflage des milliardenschweren Anleihekaufprogramms nach und lasse sich damit alle Optionen offen, um flexibel auf die vielen Konjunkturrisiken und die geringe Inflation zu reagieren, denen sich die Eurozone ausgesetzt sehe. Das sei durchaus nachvollziehbar, denn eine außergewöhnliche Weltpolitik erfordere eine außergewöhnliche Geldpolitik. Fakt sei aber auch, dass damit ein Ausnahmezustand zum Dauerzustand werde, und das sei ein schlechtes Zeichen. ...Den vollständigen Artikel lesen ...