Die Eskalation des Handelsstreits zwischen den USA und China hat die Anleger am deutschen Aktienmarkt in die Flucht getrieben. Die wichtigsten Indizes sackten am Freitag um jeweils rund 2 Prozent ab.
Der Leitindex Dax
Der MDax der mittelgroßen deutschen Werte
Der Handelsstreit zwischen den USA und China erreichte eine neue Eskalationsstufe. China machte deutlich, dass es mit Gegenmaßnahmen reagieren werde, wenn US-Präsident Donald Trump mit seinen neuen Strafzöllen ernst macht.
Trump hatte am Vortag für September zusätzliche Zölle von 10 Prozent auf chinesische Güter im Wert von 300 Milliarden US-Dollar (270 Mrd Euro) angekündigt. Sie könnten sogar auf 25 Prozent oder "deutlich darüber hinaus" erhöht werden, warnte Trump. Alles hänge vom Abschluss eines Handelsabkommens mit China ab. "Wenn sie nicht mehr mit uns handeln wollen, dann wäre das für mich auch in Ordnung", sagte Trump.
"Die Investoren hofften in dieser Woche auf positive Signale aus Peking. Es ist nun aber klar, dass bei den Verhandlungen keine wirklichen Fortschritte erzielt wurden und Trump scheint die Geduld zu verlieren", schrieb Marktanalyst Milan Cutkovic vom Handelshaus AxiTrader. Die Börse müsse sich wohl oder übel damit abfinden, dass der Handelskonflikt noch eine Weile andauern werde. Denn Trumps aggressive Verhandlungstaktik und Drohungen ließen die Chance auf eine zeitnahe Lösung des Konflikts mehr und mehr schwinden.
In Frankfurt und auch europaweit zogen Anleger vor allem bei solchen
Werten die Reißleine, die in der Regel besonders sensibel auf
konjunkturelle Veränderungen reagieren. So gingen zum Beispiel
Aktien aus der Chipindustrie auf Talfahrt: Die Anteilsscheine von
Infineon
Gefragt aber waren die als recht robust geltenden Versorger- und
Immobilienaktien. Insofern stiegen die Papiere von Vonovia
Europas größter Versicherer Allianz
Lanxess
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---
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