Weiter abwärts, wenn auch mit etwas gebremster Dynamik, dürfte es zum Wochenausklang an der Wall Street gehen. Die überraschende Ankündigung neuer Strafzölle durch US-Präsident Donald Trump sollte die Stimmung weiter belasten. Zumal sich Trump am Abend europäischer Zeit auch zum Handel mit der EU äußern will - es besteht die Sorge, dass er bereits angedrohte Strafzölle gegen Autos ankündigen könnte. Erst am Mittwoch hatten die Delegationen aus den USA und China ihre Verhandlungen ergebnislos beendet und sich auf Anfang September vertagt. Nun will Trump mit der Ankündigung zusätzlicher Strafzölle den Druck auf China weiter erhöhen.
Das überraschende Vorgehen von Trump sorgte auch in Asien für massive Abgaben und setzt auch die Börsen in Europa unter Druck. Andere Themen, wie der US-Arbeitsmarktbericht für Juli und die Berichtssaison, treten völlig in den Hintergrund.
Der Future auf den S&P-500 verliert 0,4 Prozent. Am Vortag war der Dow-Jones-Index von seinem Hoch um rund 600 Punkte zurückgefallen und hatte 1,0 Prozent im Minus geschlossen. Für den S&P-500 war es um 0,9 Prozent abwärts gegangen.
Bei den Einzelwerten dürfte unter anderem die Apple-Aktie weiter unter Druck bleiben, die bereits am Vortag um über 2 Prozent eingeknickt war. Hier geht es vorbörslich um weitere 1,4 Prozent nach unten. Die Analysten von Wedbush gehen davon aus, dass sich mit den neuen Strafzöllen der Gewinn je Aktie im Jahr 2020 um rund 4 Prozent reduzieren dürfte. Die Nachfrage für das iPhone in den USA dürfte um 6 bis 8 Millionen Einheiten sinken. Die Analysten erwarten weiter, dass es Apple lediglich gelingen dürfte, in den kommenden 18 bis 24 Monaten etwa 5 bis 7 Prozent der Produktion von China nach Indien oder Vietnam zu verlagern.
Nach der Rally am Vortag kommt der Goldpreis zwar leicht zurück, kann seine Gewinne aber weitgehend behaupten. Der Preis für die Feinunze reduziert sich um 0,6 Prozent auf 1.437 Dollar. Der vermeintlich sichere Hafen war am Vortag bis auf 1.446 Dollar nach oben geschossen.
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August 02, 2019 06:02 ET (10:02 GMT)
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