BERLIN (Dow Jones)--Die große Koalition will für die Deutsche Bahn AG einen Verzicht auf die Maximierung des Gewinns in die Satzung schreiben und das Staatsunternehmen beim Klimaschutz stärker einbinden. Union und SPD streben die Änderungen an, um bei der Mobilitätswende den Umstieg vom Auto auf die Bahn attraktiver zu machen.
"Wir arbeiten in der Koalition an einer Änderung der Satzungen der Deutschen Bahn AG und sind dabei auf einem guten Weg. Wir werden den Unternehmenszweck neu ausrichten", sagte Sören Bartol, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Es brauche neue Leitplanken für den Bahn-Vorstand. Dabei sollten der Verzicht auf die Maximierung des Gewinns, eine Steigerung des Anteils des Schienenverkehrs und das Erreichen der Klimaschutzziele verankert werden. "Unser Anspruch an die Deutsche Bahn darf nicht der maximale Gewinn, sondern muss der maximale Einsatz für eine bessere Eisenbahn sein", so Bartol. "Um unsere Klimaschutzziele in der Mobilität zu erreichen, muss das Angebot auf der Schiene besser werden."
Da diese Schritte Geld kosten würden, forderte Bartol, dass der Gewinndruck bei der Bahn herausgenommen werde. "Wir müssen auf einen Teil der erwarteten Dividende verzichten", fordert er. "Im Gegenzug muss die Deutsche Bahn in pünktliche Züge, mehr Service und bessere Verbindungen investieren."
Außerdem sollten das Bundesverkehrsministerium und die Deutsche Bahn an einem gemeinsamen Konzept für die Verschuldung des Unternehmens arbeiten. Eine Lösung könne sein, dass man übergangsweise aushalte, dass die Schulden der Deutschen Bahn AG weiter steigen. "Der alleinige Verkauf des Unternehmens Arriva im Ausland wird wohl nicht ausreichen", so Bartol.
Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com
DJG/aat/bam
(END) Dow Jones Newswires
August 02, 2019 10:39 ET (14:39 GMT)
Copyright (c) 2019 Dow Jones & Company, Inc.