Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
US-Beschäftigung etwas schwächer als erwartet - Lohnentwicklung gut
Die Lage am US-Arbeitsmarkt hat sich im Juli in etwa wie erwartet entwickelt, war aber in den beiden Vormonaten etwas schwächer als bisher gedacht. Die Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft nahm um 164.000 Stellen zu, und die Arbeitslosenquote blieb auf dem Vormonatsniveau von 3,7 Prozent, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten 165.000 zusätzliche Jobs und einen Rückgang der Arbeitslosenquote auf 3,6 Prozent prognostiziert.
Stimmung der US-Verbraucher bessert sich im Juli
Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im Juli aufgehellt. Der an der Universität Michigan berechnete Index für die Verbraucherstimmung in den USA stieg bei der Umfrage am Monatsende auf 98,4 (Juni: 98,2) Punkte. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Stand von 98,5 erwartet. Bei der ersten Umfrage Mitte des Monats hatte der Wert 98,4 betragen. Der Index für die Erwartungen belief sich auf 90,5 (Vormonat: 89,3, vorläufig: 90,1), der Index für die Einschätzung der aktuellen Lage wurde mit 110,7 (111,9 bzw 111,1) angegeben.
Auftragseingang der US-Industrie steigt im Juni um 0,6 Prozent
Der Auftragseingang der US-Industrie ist im Juni etwas weniger stark als erwartet gewachsen. Nach Angaben des Handelsministeriums stieg er gegenüber dem Vormonat um 0,6 Prozent. Volkswirte hatten mit einem Anstieg von 0,8 Prozent gerechnet. Für den Vormonat ergab sich ein Minus von 1,3 Prozent, wie das US-Handelsministerium weiter mitteilte. Vorläufig war eine Abnahme von 0,7 Prozent berichtet worden.
US-Handelsdefizit sinkt leicht - China nicht mehr Top-Handelspartner
Das Defizit in der US-Handelsbilanz der USA ist im Juni leicht, aber geringer als erwartet gesunken. Zugleich wurde deutlich, dass China in der ersten Jahreshälfte seine Position als wichtigster Handelspartner der USA verloren hat, da die Importe und Exporte zwischen den beiden weltgrößten Volkswirtschaften wegen des andauernden Handelsstreits weiter zurückgingen.
Fed/Rosengren sieht keinen triftigen Grund für Zinssenkung
Der Präsident der Boston Fed, Eric Rosengren, sieht keinen triftigen Grund für eine Senkung der US-Leitzinsen. Rosengren, der in dieser Woche neben Esther George (Kansas City Fed) für unveränderte Zinsen gestimmt hatte, schrieb in einer Erklärung: "Die Arbeitslosenquote befindet sich nahe an einem Fünfzigjahrestief, die Inflation dürfte auf 2 Prozent steigen, und die Sorgen hinsichtlich der Finanzstabilität sind wegen Aktienpreisen und Unternehmensschulden nahe an einem Rekordhoch etwas erhöht - derzeit sehe ich keinen klaren, triftigen Grund für eine zusätzliche geldpolitische Unterstützung."
Wirtschaftsweiser stellt Qualifikation Lagardes als EZB-Chefin infrage
Der Frankfurt Ökonom Volker Wieland kritisiert die Nominierung von IWF-Chefin Christine Lagarde als Chefin der Europäischen Zentralbank (EZB). Wieland, der Mitglied des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung ist, sagte dem Spiegel, dass mit Christine Lagarde nun wieder eine Juristin ins Direktorium der Notenbank einrückt. Das sechsköpfige Gremium bestehe zur Hälfte aus Juristen. Künftig müssten "unbedingt wieder vermehrt Ökonominnen und Ökonomen mit einem wissenschaftlichen Hintergrund und Notenbankerfahrung berufen werden".
Nur noch Dijsselbloem und Georgieva im Rennen um IWF-Spitze
Im Rennen um den Chefposten des Internationalen Währungsfonds (IWF) sind am frühen Freitagnachmittag nur noch zwei Kandidaten verblieben: der frühere Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem und die bulgarische Vize-Weltbankchefin Kristalina Georgieva. Der finnische Zentralbankvorsitzende Olli Rehn zog seine Kandidatur zurück, wie das französische Finanzministerium in Paris mitteilte.
Kretschmann lehnt Abschaffung von Steuervorteilen für Diesel ab
Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat sich gegen die Forderung seiner Partei nach einem Abbau der Steuervorteile für Diesel-Kraftstoff gestellt. "Ich bin strikt dagegen, dass wir jetzt auch noch das Fass Dieselprivileg aufmachen", sagte Kretschmann der Stuttgarter Zeitung und den Stuttgarter Nachrichten. Die Grünen sehen in der niedrigeren Besteuerung von Diesel eine umweltschädliche Subvention.
Forscher: Klimawandel ist Schuld an extremer Hitzewelle im Juli in Europa
Der Klimawandel hat Experten zufolge die rekordverdächtige Hitzewelle in Westeuropa im vergangenen Monat befeuert. Ohne die vom Menschen verursachte Erderwärmung wäre der Juli zwischen eineinhalb und drei Grad Celsius kühler gewesen, teilte ein internationales Forscherteam mit. Die Wissenschaftler nutzten für ihre Berechnungen jeweils die drei wärmsten aufeinanderfolgenden Tage in mehreren europäischen Ländern.
Schweres Erdbeben vor der Südküste der indonesischen Insel Java
Ein schweres Erdbeben hat am Freitag die Südküste der indonesischen Insel Java erschüttert. Nach Angaben der US-Bebenwarte USGS hatte das Beben eine Stärke von 6,9, sein Zentrum lag demnach in 42 Kilometern Tiefe rund 150 Kilometer südlich von Labuan. Der indonesische Katastrophenschutz sprach von einem Beben der Stärke 7,4 und warnte vor einem Tsunami mit bis zu drei Meter hohen Wellen.
Russische Justiz ordnet U-Haft wegen des Aufrufs zu "Massenunruhen" an
Nach einer Demonstration für freie Kommunalwahlen am vergangenen Samstag hat die russische Justiz gegen drei Männer Untersuchungshaft angeordnet. Sie sollen zu "Massenunruhen" aufgerufen haben, wie ein Moskauer Gericht befand. Iwan Podkopajew, Kirill Schukov und Samariddin Radschabow müssten in Erwartung ihres Prozesses bis zum 27. September inhaftiert bleiben.
Neues Wochenende der Proteste in Hongkong eingeläutet
Trotz martialischer Drohungen durch die chinesische Armee und dutzender Festnahmen in den vergangenen Tagen hat in Hongkong ein neues Wochenende der Proteste begonnen. Am Freitagabend demonstrierten in der chinesischen Sonderverwaltungszone tausende Staatsbedienstete - sie setzten sich damit über Warnungen der öffentlichen Arbeitgeber hinweg, die Teilnahme an den Demonstrationen könne ein Entlassungsgrund sein. Für die folgenden Tage waren weitere Proteste geplant.
Große Koalition will bei Bahn Abschied von Gewinnmaximierung
Die große Koalition will für die Deutsche Bahn AG einen Verzicht auf die Maximierung des Gewinns in die Satzung schreiben und das Staatsunternehmen beim Klimaschutz stärker einbinden. Union und SPD streben die Änderungen an, um bei der Mobilitätswende den Umstieg vom Auto auf die Bahn attraktiver zu machen.
Polizei registriert 27 Schändungen jüdischer Friedhöfe binnen eines Jahres
In Deutschland wird durchschnittlich etwa jede zweite Woche ein jüdischer Friedhof geschändet. Die Polizei registrierte 2018 insgesamt 27 antisemitisch motivierte Angriffe auf die letzten Ruhestätten von Juden, wie der Berliner Tagesspiegel unter Berufung auf die Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage von Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Linke) berichtete. Nur drei Fälle konnte die Polizei demnach aufklären.
Zahl der Bafög-Empfänger im vergangenen Jahr deutlich
Die Zahl der Bafög-Empfänger ist in Deutschland weiter gesunken. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts ging sie im vergangenen Jahr deutlich um 7,1 Prozent oder 55.000 auf etwa 727.000 zurück. Das Deutsche Studentenwerk (DSW) sprach von einem neuen Beleg dafür, wie dringend eine von Bundesregierung und Parlament inzwischen beschlossene Erhöhung der Ausbildungsförderung für Studenten und Schüler sei.
DJG/DJN/AFP/hab/sha
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August 02, 2019 13:00 ET (17:00 GMT)
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