"Frankfurter Allgemeine Zeitung" zu Demonstrationen in Moskau:
"Noch 2014 interessierten die Moskauer Regionalwahlen kaum jemanden. Dass fünf Jahre später das gesamte Abschreckungsarsenal ins Feld geführt wird, liegt einerseits an der Mobilisierungskraft der Oppositionellen. Sie haben aus einem Erfolg bei Kommunalwahlen vor zwei Jahren gelernt. Seitdem ist der Unmut über Perspektivlosigkeit, Willkür und Dreistigkeit in Putins lupenreinem Polizeistaat gewachsen. Die Institutionen sind entwertet. Wer mit etwas nicht zufrieden ist, muss Druck aufbauen, im Internet und auf der Straße, in Konfrontation mit dem System. Das haben in diesem Jahr schon andere Proteste in Russland gezeigt. Die Moskauer Oppositionellen, die für eine "ehrliche Wahl" kämpfen, mussten notgedrungen diesen Weg beschreiten."/DP/he
AXC0015 2019-08-05/05:35