Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
VOLKSWAGEN - Volkswagen gerät im Streit mit Dieselkunden zunehmend unter Druck. Zahlreiche Gerichte stützen sich mittlerweile auf die Feststellungen des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA), um Volkswagen zu verurteilen. Zuletzt schloss sich das Oberlandesgericht Koblenz der Argumentation der Aufsichtsbehörde an. Öffentlich bekannt ist bisher nur der Bescheid zum Zwei-Liter-Motor EA 189 von Volkswagen. Bescheide zu anderen manipulierten Motoren existieren zwar, werden aber vom Kraftfahrt-Bundesamt geheim gehalten. Das übergeordnete Bundesverkehrsministerium begründet die Geheimhaltung der Dokumente damit, dass der Inhalt der Schreiben sensibel sei. Dem Handelsblatt liegen nun mehrere Bescheide des Kraftfahrt-Bundesamts exklusiv vor. Die Dokumente betreffen die Drei-Liter-Motoren der Euro-Norm 6, die im VW Touareg sowie in den Porsche-Modellen Cayenne und Macan verbaut wurden. Zudem liegt der Bescheid für den Audi A8 mit einem 4,2-Liter-Motor vor. (Handelsblatt S. 4)
VOLKSWAGEN - Es könnte noch viel schlimmer kommen für Volkswagen. Auch Herbert Diess und Hans Dieter Pötsch könnten angeklagt werden und vor Gericht kommen. Der heutige Vorstandschef, der den Aufbruch verkörpern soll, und der Aufsichtsratsvorsitzende viele Monate lang auf der Anklagebank, das wäre ein Albtraum für Volkswagen. Und das mitten im Umbruch der Autoindustrie. Ob das Albtraum-Szenario Wirklichkeit wird, dürfte bald feststehen. Bis zum oder spätestens im Herbst will die Staatsanwaltschaft Braunschweig entscheiden, ob sie Diess und Pötsch anklagen wird. Man befinde sich auf der "Zielgeraden", heißt es aus Justizkreisen. Den beiden wird nicht Betrug von Autokunden vorgeworfen, weil schmutzige Dieselfahrzeuge als sauber verkauft worden seien. Diess und Pötsch wird vorgehalten, im Sommer 2015 die VW-Aktionäre zu spät informiert zu haben über drohende finanzielle Folgen der Abgasmanipulationen, die den Konzern inzwischen weit mehr als 20 Milliarden Euro gekostet haben. (SZ S. 1)
DEUTSCHE BAHN - Die Entschädigungszahlungen der Deutschen Bahn an geschädigte Fahrgäste aufgrund von Verspätungen und Zugausfällen haben sich in den vergangenen fünf Jahren mehr als verdoppelt. Im vorigen Jahr erstattete die Bahn 54,5 Millionen Euro, 2014 waren es 27 Millionen Euro gewesen. (FAZ S. 15)
PROSIEBENSAT1 - Das italienische Fernsehunternehmen Mediaset, das vom höchst umstrittenen ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi und seiner Familie kontrolliert wird, umwirbt Prosiebensat1, doch die Deutschen reagieren mit Ablehnung. So baut Mediaset derzeit eine neue Dachgesellschaft in den Niederlanden auf, die den Namen Media For Europe (MFE) trägt. Darunter soll nach den Vorstellungen des Mailänder Konzerns auch Prosiebensat1 schlüpfen - neben dem französischen Sender TF1. Mediaset besitzt zudem wichtige Sender in Italien und Spanien. (SZ S. 17)
DEUTSCHE BAHN - Bahnkunden können auf günstigere Tickets im Fernverkehr hoffen. In der politischen Debatte über mehr Klimaschutz deutet sich ein breiter Konsens für eine Senkung der Mehrwertsteuer für Zugfahrten an. Unionsfraktionsvize Andreas Jung forderte die Bahn auf, die Kostenersparnis in vollem Umfang an die Kunden weiterzugeben. (Welt S. 12)
SIEMENS - Die IG Metall fordert nach dem Abgang von Personalchefin Janina Kugel eine neue Arbeitsdirektorin. Sie will nicht, dass einer der amtierenden Vorstände den Posten übernimmt. Doch gilt der achtköpfige Vorstand für die neue Holdingstrategie als zu groß. Es bahnt sich ein Konflikt um die Toppersonalie an. (Handelsblatt S. 18)
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August 05, 2019 00:31 ET (04:31 GMT)
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