Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Zentralbanken des Eurosystems haben ihre Anleihebestände im Rahmen des Anleihekaufprogramms APP Juli etwas verringert. Nach Mitteilung der EZB sanken die Anleihebestände insgesamt um 1,762 (Juni: plus 0,239) Milliarden Euro auf 2.553,507 Milliarden Euro, wobei Papiere über 21,194 (11,147) Milliarden Euro fällig wurden.
Die EZB ist bestrebt, die Anleihebestände möglichst konstant zu halten. Zugleich will sie jedoch unnötige Marktverwerfungen vermeiden. Deshalb haben die an dem Programm teilnehmenden Zentralbanken des Euroraums bis zu ein Jahr Zeit, die Erträge fällig gewordener Anleihen wieder anzulegen. Viele Analysten erwarten, dass die EZB ihre Anleihebestände noch in diesem Jahr wieder aufzustocken wird, um die Liquiditätsbedingungen im Finanzsystem weiter zu lockern und damit Wachstum und Inflation anzutreiben.
Die Bestände an öffentlichen Anleihen nahmen im Juli um 0,851 (plus 1,118) Milliarden auf 2.088,859 Milliarden Euro ab. Die Bestände an Unternehmensanleihen verringerten sich um 0,553 (plus 0,269) Milliarden Euro auf 177,655 Milliarden und die an Covered Bonds um 0,682 (minus 0,602) Milliarden Euro auf 261,286 Milliarden. Die ABS-Bestände stiegen dagegen um 0,323 (minus 0,546) Milliarden auf 25,707 Milliarden Euro.
Nach Angaben der EZB werden in den nächsten zwölf Monaten im Rahmen des APP angekaufte Papiere für 238,589 (226,165) Milliarden Euro fällig, darunter Staatsanleihen für 193,226 (182,261) Milliarden Euro. Im Juli wurden öffentliche Anleihen für 17,450 (7,072) Milliarden Euro, Covered Bonds für 2,307 (0,205) Milliarden Euro, ABS für 0,499 (0,962) Milliarden Euro und Unternehmensanleihen für 0,938 (2,907) Milliarden Euro fällig.
Die Bestände der Deutschen Bundesbank an im Rahmen des APP erworbenen Bundesanleihen lagen Ende Juli bei 517,807 (518,558) Milliarden Euro, ihre durchschnittliche Restlaufzeit betrug 6,38 (6,35) Jahre. Die Bundesbank hielt damit knapp 26,7 (26,7) Prozent der im Rahmen des Programms zum Ankauf von Staatsanleihen (PSPP) gekauften öffentlichen Anleihen.
Die Anteile der einzelnen Länder am PSPP-Portfolio sollen sich zumindest längerfristig am Anteil des Landes am eingezahlten Kapital der Europäischen Zentralbank (EZB) orientieren. Deutschlands Anteil beträgt 26,4 Prozent, Frankreichs 20,4 Prozent, Italiens 17,0 Prozent und Spaniens 12,0 Prozent.
Frankreichs tatsächlicher PSPP-Anteil betrug im Juli 21,7 Prozent, Italiens 19,0 Prozent und Spaniens 13,1 Prozent. Zusammen mit dem Ankauf von Anleihen supranationaler Organisationen diente der erhöhte Ankauf dieser Papiere dazu, den Mangel an Staatsanleihen kleinerer Staaten und solcher Länder auszugleichen, die sich nicht am APP beteiligen dürfen.
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August 05, 2019 10:11 ET (14:11 GMT)
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