BERLIN (Dow Jones)--Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat ihre rund zwei Millionen Mitglieder dazu aufgerufen, sich am Klimastreik am 20. September zu beteiligen. "Es geht darum, Flagge zu zeigen - wir brauchen ein deutlich konsequenteres Handeln der Politik beim Klimaschutz", sagte Verdi-Chef Frank Bsirske der in Essen erscheinenden Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (Dienstagsausgabe).
Am 20. September kommt das Klimakabinett der Bundesregierung zu seiner nächsten Sitzung zusammen. Für den Tag plant die Bewegung "Fridays for Future" Aktionen in mehr als 100 deutschen Städten. Die Jugendorganisation nennt das ihren "dritten globalen Klimastreik" und versteht ihn als eine Art Generalstreik. Bsirske stellte klar, dass seine Gewerkschaft nicht "zu einem ordentlichen Streik" aufrufe. Das gehe nicht. "Es wird auch nicht jeder seine Arbeit unterbrechen können", so der Verdi-Chef. "Aber wer kann, sollte ausstempeln und mitmachen." Er werde jedenfalls hingehen.
Eine zentrale Forderung von Fridays for Future ist der Ausstieg aus der Kohleverstromung bis 2030 - acht Jahre früher als von der Bundesregierung geplant. Bsirske trägt als Vizechef des RWE-Aufsichtsrats den Kompromiss der Kohlekommission mit. Trotzdem zeigt er sich offen für einen früheren Ausstieg: "Wir sollten so schnell wie möglich aus der Kohleverstromung aussteigen, das ist unsere Position bei Verdi."
Bsirske schränkte ein, der Ausstieg aus dem Kohlestrom sei kein Selbstläufer, sondern an mehrere Bedingungen geknüpft. Der Strom müsse bezahlbar bleiben, der Ausstieg sozialverträglich erfolgen und nachhaltig organisiert werden. Zentrale Voraussetzungen dafür seien eine ausreichende Sicherheitsreserve aus Grundlast-Strom und ein deutlich schnellerer Netzausbau.
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August 05, 2019 11:59 ET (15:59 GMT)
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