FRANKFURT (Dow Jones)--Der Investor EPGC hat sich bei der geplanten Übernahme von Metro mit den beiden Hauptaktionären nicht auf eine gemeinsame Linie einigen können. EPGC bezeichnete die Gespräche mit Meridian und Beisheim in einer Mitteilung zwar als "konstruktiv" - aber letztlich als nicht erfolgreich. Es werde weder der Angebotspreis erhöht noch die Mindestannahmeschwelle abgesenkt noch das Angebot anderweitig geändert, so der Investor. Die Angebotsfrist ende am Mittwoch, 7. August, um Mitternacht Ortszeit Frankfurt.
Damit droht die Übernahme zu scheitern: Ohne das Paket von Meridian und Beisheim ist es wohl so gut wie ausgeschlossen, dass EPGC genug Stammaktien für das Erreichen der Mindestannahmeschwelle zusammenbekommt.
Keine gemeinsame Grundlage
Es sei deutlich geworden, dass man unterschiedliche Ansichten über die Bewertung von Metro habe und die Parteien deswegen leider keine gemeinsame Grundlage für eine Vereinbarung haben finden können, erklärte EPGC nach Gesprächen mit Meridian und Beisheim. Der Investor wollte sich die Unterstützung des Übernahmeangebots durch die beiden Metro-Aktionäre sichern.
Nichtsdestotrotz sei man weiterhin der Ansicht, dass das Angebot eine "einzigartige Gelegenheit" für alle Aktionäre darstelle, zu einem attraktiven Preis ihre Beteiligung an Metro zu veräußern, so EPGC weiter. EPGC sei weiterhin der Ansicht, dass Metro von einer vereinfachten Aktionärsstruktur, die eine klare Führung mit langfristiger strategischer Ausrichtung vermitteln würde, profitieren würde.
Mindestannahmeschwelle bleibt bei 67,5 Prozent
EPGC bietet 16,00 Euro je Stammaktie und 13,80 je Vorzugsaktie. Metro wird damit mit 5,8 Milliarden Euro bewertet. Die Mindestannahmeschwelle liegt bei 67,5 Prozent der Stammaktien. Bis zum 1. August 18 Uhr Ortszeit Frankfurt waren 16,21 Prozent der Stammaktien und 1,08 Prozent der Vorzugsaktien angedient worden. Damit können EPGC 33,64 Prozent der Stammaktien zugerechnet werden. Dies ist weniger als die Hälfte dessen, was die Investoren mindestens bis zum 7. August benötigen, damit die Übernahme zustande kommt.
Die beiden Metro-Aktionäre, die der jüngsten Mitteilung in der vergangenen Woche zufolge zusammen 20,63 Prozent der Metro-Stammaktien halten, hatten in ihrer Pooling-Mitteilung das strategische Interesse des neuen Großaktionärs EPGC begrüßt. Gleichzeitig hatten sie allerdings das vorliegende freiwillige Übernahmeangebot zu 16,00 Euro je Stammaktie als nicht angemessen zurückgewiesen. Beide Aktionäre verfolgen nach eigenen Angaben das Ziel, Metro "eine positive Weiterentwicklung in der Zukunft" zu sichern. Dabei seien sie "offen für verschiedene und konstruktive Lösungen".
Mitarbeit: Ulrike Dauer
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August 05, 2019 12:41 ET (16:41 GMT)
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