Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Auftragseingang der deutschen Industrie hat sich im Juni dank umfangreicher Großaufträge deutlich besser als erwartet entwickelt. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) stieg er gegenüber dem Vormonat um 2,5 Prozent. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen Anstieg um nur 0,3 Prozent prognostiziert. Ohne Großaufträge ergab sich jedoch ein Rückgang um 0,4 Prozent.
Den vorläufig für Mai gemeldeten Auftragsrückgang von 2,2 Prozent revidierten die Statistiker auf 2,0 Prozent. Ihr Vorjahresniveau unterschritten die Auftragseingänge im Juni arbeitstäglich bereinigt um 3,6 (Mai: minus 8,4) Prozent.
Der Auftragseingang aus dem Inland sank im Juni um 1,0 (plus 0,9) Prozent, während jener aus dem Ausland um 5,0 (minus 3,9) Prozent anzog. Die Aufträge aus dem Euroraum verringerten sich um 0,6 (minus 1,4) Prozent, die von außerhalb des Euroraums stiegen dagegen um 8,6 (minus 5,3) Prozent.
Die Nachfrage nach Vorleistungsgütern erhöhte sich im Juni um 1,3 (minus 1,5) Prozent und die nach Investitionsgütern um 3,7 (minus 2,4). Die Bestellungen von Konsumgütern sank dagegen um 0,4 (minus 0,6) Prozent.
Im zweiten Quartal insgesamt verringerten sich die Bestellungen gegenüber dem Vorquartal um 1,0 (erstes Quartal: minus 4,2) Prozent. Das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) schrieb, dass sich "bei den Auftragseingängen im verarbeitenden Gewerbe die Abwärtstendenz im zweiten Quartal merklich verlangsamt hat. Die Geschäftsklimaindikatoren deuten jedoch darauf hin, dass der konjunkturelle Wendepunkt in der Industrie noch aussteht."
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August 06, 2019 02:14 ET (06:14 GMT)
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