Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Deutscher Auftragseingang dank Großaufträgen deutlich höher als erwartet
Der Auftragseingang der deutschen Industrie hat sich im Juni dank umfangreicher Großaufträge deutlich besser als erwartet entwickelt. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) stieg er gegenüber dem Vormonat um 2,5 Prozent. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen Anstieg um nur 0,3 Prozent prognostiziert. Ohne Großaufträge ergab sich jedoch ein Rückgang um 0,4 Prozent. Den vorläufig für Mai gemeldeten Auftragsrückgang von 2,2 Prozent revidierten die Statistiker auf 2,0 Prozent.
Deutscher Industrieumsatz sinkt im Juni um 0,1 Prozent
Der Umsatz im verarbeitenden Gewerbe Deutschlands hat im Juni nahezu stagniert. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) verringerte er sich gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozent. Den ursprünglich für Mai gemeldeten Umsatzrückgang von 1,2 Prozent revidierten die Statistiker auf 1,3 Prozent.
VP Bank: Kein Hoffnungsschimmer für deutsche Industrie
Die liechtensteinische VP Bank sieht im unerwartet starken Anstieg der Auftragseingänge im Juni keinen Hoffnungsschimmer für die deutsche Industrie. Chefvolkswirt Thomas Gitzel schreibt in einem Kommentar: "Es ist vor allem den volatilen Großaufträgen zu verdanken, dass ein Plus zu verzeichnen ist. Unter Herausrechnung der Großaufträge steht erneut ein Minus von 0,4 Prozent zu Buche. Darüber hinaus hielten sich die inländischen Unternehmen weiterhin mit Neubestellungen zurück. Die Zunahme der Auftragseingänge geht vollständig auf das Konto der Länder außerhalb der Eurozone." Die rückläufigen Bestellungen aus dem Inland bestätigten einmal mehr, dass sich die deutsche Wirtschaft bereits inmitten einer Rezession befinde.
ING: Deutschlands Problem ist die Eurozone
ING weist darauf hin, dass die Auftragseingänge der deutschen Industrie aus dem Euroraum im Juni zum dritten Mal in Folge gefallen sind. ING-Diba-Chefvolkswirt Carsten Brzeski meint, dass "die anhaltende Abschwächung der Nachfrage aus den anderen Ländern des Euroraums darauf hindeutet, dass das größte Problem der deutschen Industrie nicht die schwächere Weltwirtschaft ist, sondern eine neue Abschwächung des Euroraums." Dieser Trend werde bei der Europäischen Zentralbank (EZB) sicher die Alarmglocken läuten lassen.
Australiens Notenbank lässt Zinsen unverändert
Australiens Zentralbank hat auf eine weitere Zinssenkung zunächst verzichtet, aber eine weitere Lockerung ihrer Geldpolitik in Aussicht gestellt. Nach Mitteilung der Reserve Bank of Australia (RBA) bleibt die Cash Rate auf dem Rekordtief von 1,00 Prozent. Zuvor hatte die RBA ihren Zins im Juni und Juli gesenkt.
USA bezichtigen China der Währungsmanipulation
Die USA haben China formell der Währungsmanipulation bezichtigt. Finanzminister Steven Mnuchin erklärte, China sei ein "Währungsmanipulator". Zuvor war der chinesische Yuan auf den tiefsten Stand seit rund einem Jahrzehnt gesunken: Er überschritt am Montag die symbolische Marke von sieben Yuan pro Dollar.
Peking warnt Washington vor Raketenstationierung in Asien-Pazifik-Region
China hat den USA mit "Gegenmaßnahmen" gedroht, sollten die Vereinigten Staaten landgestützte Mittelstreckenraketen in der Asien-Pazifik-Region stationieren. China werde in diesem Fall nicht "untätig zusehen", sagte am Dienstag der für Rüstungskontrolle im chinesischen Außenministerium zuständige Abteilungsleiter, Fu Cong. Vielmehr werde Peking in diesem Fall zu "Gegenmaßnahmen" gezwungen sein. Von welcher Art die chinesischen Maßnahmen sein könnten, konkretisierte Fu nicht.
George/Brainard (Fed): Genaue Marktbeobachtung zunächst beste Strategie
Die beiden US-Notenbanker Esther George - Präsidentin der Notenbankfiliale von Kansas - und Notenbank-Gouverneurin Lael Brainard haben sichangesichts der Talfahrt am US-Aktienmarkt dafür ausgesprochen, die Entwicklung zunächst genau zu beobachten. "Die Märkte bewegen sich schnell. Es braucht etwas Zeit zu sehen, wohin das führt und deswegen ist das beste .... was man derzeit tun kann, die Dinge genau zu beobachten", sagte George.
Frühere US-Notenbankchefs setzen sich für Unabhängigkeit der Fed ein
Vier ehemalige Vorsitzende der US-Notenbank Fed haben die Bank gegen die wiederholten Attacken von US-Präsident Donald Trump in Schutz genommen. In einem am Montag veröffentlichten Beitrag für das Wall Street Journal setzten sie sich nachdrücklich für die Unabhängigkeit der Federal Reserve ein.
Fed entwickelt neues System für beschleunigten Zahlungsverkehr
Die US-Notenbank will ein neues Zahlungssystem für Banken für einen beschleunigten Zahlungsverkehr entwickeln. Das von der Federal Reserve geplante System wäre eine Alternative zu einem Real-Time-System großer Privatbanken. Das neue System würde Rechnungszahlungen, Gehaltsschecks und andere gängige Verbraucher- oder Geschäftsüberweisungen quasi sofort und rund um die Uhr ermöglichen.
Italien beschließt verschärftes Vorgehen gegen Seenotretter
Das italienische Parlament hat eine Verschärfung des Vorgehens gegen Flüchtlings-Seenotretter gebilligt. Der Senat stimmte am Montagabend für ein Sicherheitsdekret, das eine Konfiszierung von Rettungsschiffen von Hilfsorganisationen ermöglicht und Geldstrafen von bis zu 1 Million Euro für deren Kapitäne vorsieht. Widerstand gegen den Versuch der italienischen Sicherheitskräfte, Rettungsschiffe zu stoppen, kann künftig mit bis zu zehn Jahren Haft bestraft werden.
Mexikos Präsident drängt die USA zu härteren Waffengesetzen
Mexikos Präsident Andrés Manuel López Obrador hat nach einem Schusswaffenangriff mit 22 Toten im US-Bundesstaat Texas schärfere Waffengesetze gefordert. Die USA müssten den "wahllosen Verkauf von Waffen kontrollieren", forderte López Obrador bei einer Pressekonferenz.
Trump lässt Vermögen venezolanischer Regierung in den USA einfrieren
US-Präsident Donald Trump hat mit neuen Strafmaßnahmen den Druck auf die Regierung von Venezuelas Staatschef Nicolás Maduro erhöht. Per Anordnung ließ Trump am Montag das gesamte Vermögen der venezolanischen Regierung in den USA einfrieren. Demnach wird jeglicher Besitz der Regierung in den USA blockiert und darf nicht veräußert oder außer Landes gebracht werden. Auch werden Geschäfte mit venezolanischen Regierungsstellen untersagt.
Nordkorea nimmt erneut Waffentest vor und feuert Raketen ab
Nordkorea hat nach dem Beginn eines gemeinsamen Militärmanövers von Südkorea und den USA offenbar erneut einen Waffentest unternommen. Der südkoreanische Generalstab erklärte, am Dienstag seien zwei mutmaßliche Kurzstreckenraketen von der Westküste abgefeuert worden. Die Geschosse überflogen demnach die koreanische Halbinsel und stürzten nach rund 450 Kilometern ins Meer.
Nawalny-Vertrauter Alburow zu zehn Tagen Gefängnis verurteilt
Die russische Justiz hat gegen einen Vertrauten des bekannten Kreml-Kritikers Alexej Nawalny eine zehntägige Haftstrafe verhängt. Dies gab der 29-jährige Georgi Alburow, der für Nawalnys Anti-Korruptions-Stiftung FBK arbeitet, am Montag selbst über den Kurzmitteilungsdienst Twitter bekannt.
Parteien einigen sich auf Regierungsbildung in Bosnien-Herzegowina
Zehn Monate nach den Wahlen im Vielvölkerstaat Bosnien-Herzegowina haben sich die drei führenden Parteien auf die Bildung einer neuen Regierung geeinigt. Vertreter von Serben, muslimischen Bosniern und Kroaten unterzeichneten die Einigung auf einem Treffen, das auf Betreiben des Leiters der EU-Delegation in Bosnien zustande gekommen war, wie die Nachrichtenagentur Fena am Montag berichtete.
+++ Konjunkturdaten +++
JAPAN
Ausgaben privater Haushalte Juni +2,7% (PROGNOSE: +1,5%) gg Vorjahr
Ausgaben Arbeitnehmer-Haushalte Juni +4,8% gg Vorjahr
NIEDRLANDE
Inflationsrate Juli 2,5% - CBS
Inflationsrate Juni war 2,7% - CBS
PILIPPINEN
Verbraucherpreise Juli +2,4% gg Vorjahr (PROG +2,4%)
Verbraucherpreise Kernrate Juli +3,2% gg Vorjahr
Konsumneigung Juni 44,6%
Konsumneigung Juni -1,1 Pkt gg Vorjahr
DJG/DJN/AFP/hab
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August 06, 2019 03:00 ET (07:00 GMT)
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