Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Bullard: Würde gerne Auswirkungen bisheriger Fed-Lockerung sehen
Der Präsident der Federal Reserve von St. Louis, James Bullard, will weitere Zinssenkungen nicht ausschließen, hält aber entsprechende Forderungen zum jetzigen Zeitpunkt für verfrüht. "Ich bin das am stärksten dovishe Mitglied des FOMC und denke, dass wir uns noch mehr Anpassungen unserer Politik leisten können", sagte Bullard in einem Interview. Er fügte jedoch hinzu, er würde gerne abwarten, wie die Auswirkungen der jüngsten Anpassungen seien.
Bullard sieht US-Leitzins bei "der richtigen Hausnummer"
Nach der Senkung in der vergangenen Woche hat der US-Leitzins nach Ansicht von James Bullard, Mitglied im Offenmarktausschuss der US-Zentralbank Fed, "die richtige Hausnummer". Bullard sagte der Nachrichtenagentur AFP, er habe eine weitere Zinssenkung in diesem Jahr bereits "eingeplant" - sei aber vorerst zufrieden mit dem jetzigen Stand. Er werde beobachten, wie Wirtschaftswachstum und Inflationsrate sich entwickelten. Es könne bis zu sechs Monate dauern, bis sich die Folgen eines Zinsentscheids zeigten.
Wirtschaftsberater: Trump will auch weiterhin Handelsabkommen mit China
US-Präsident Donald Trump will trotz der jüngsten Eskalation im Handelsstreit mit China immer noch ein Handelsabkommen mit der Volksrepublik schließen. Das sagte sein Wirtschaftsberater Larry Kudlow am Dienstag dem US-Fernsehsender CNBC. Trump wolle die Verhandlungen fortsetzen, "er möchte gern ein Abkommen schließen, aber es muss das richtige Abkommen für die USA sein".
DZ Bank: Chance auf baldige Einigung USA-China sehr gering
Die DZ Bank sieht nur noch sehr geringe Chancen dafür, dass die USA und China ihren Handelsstreit bald beilegen können. Analystin Dorothea Huttanus begründet diese Einschätzung mit der inzwischen erreichten Eskalation, die zuletzt in dem offiziellen Vorwurf der USA gipfelte, China würde seine Währung manipulieren. Huttanus hält diesen Vorwurf einerseits für nicht gerechtfertigt und die im Zuge einer tatsächlichen Verurteilung drohenden Strafen für wenig abschreckend. Andererseits befürchtet sie einschneidende Konsequenzen.
Scholz warnt vor Eskalation des US-China-Konflikts
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat angesichts der jüngsten Verschärfung im Handelskonflikt zwischen den USA und China zu weiteren Verhandlungen aufgerufen. "Eine weitere Eskalation schadet nur, schon jetzt belasten die Handelskonflikte die Weltwirtschaft", sagte der SPD-Politiker Dow Jones Newswires. "Alle sollten einen kühlen Kopf bewahren und sprachlich etwas abrüsten." Politik habe die aktuellen Probleme verursacht, Politik könne sie auch lösen - am Verhandlungstisch, betonte Scholz. "Wenn das gelingt, kommen wir auch wieder zu mehr Wachstum."
BDI: Chinas Renminbi-Abwertung problematisch für Weltwirtschaft
Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) sieht Chinas jüngsten Schritt im Handelskonflikt mit den USA mit Sorge. Die Renminbi-Abwertung weite den Handelskonflikt auf die internationalen Währungsbeziehungen aus und erhöhe die Unsicherheit für die Weltwirtschaft, erklärte BDI-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang. "Für die deutsche Industrie ist diese Eskalation problematisch."
Pakistans Militär droht im Kaschmir-Konflikt Indien
Im Konflikt um Kaschmir hat Pakistans Militär eine klare Drohung an Indien gerichtet. Nach der Aufhebung der Autonomierechte für den von Indien kontrollierten Teil der Region stehe die Armee "fest" an der Seite der Menschen in Kaschmir und werde deren "gerechten Kampf bis zum Ende" unterstützen, erklärte der mächtige Armeechef Qamar Javed Bajwa. Premierminister Imran Khan kündigte an, den UN-Sicherheitsrat einzuschalten.
Indien inhaftiert drei hochrangige Politiker der Region Kaschmir
Im Konflikt um Kaschmir hat Indien drei politische Führungspersönlichkeiten der Region inhaftiert. Die ehemaligen Regierungschefs von Jammu und Kaschmir, Mehbooba Mufti und Ohmar Abdullah, sowie der Vorsitzende einer Regionalpartei, Sajad Lone, wurden laut einem Gerichtsbeschluss in ein "Gästehaus" der indischen Regierung gebracht. Dieses dient nach indischen Presseberichten zeitweise als Haftzentrum.
Erdogan: "Sehr bald" Offensive gegen Kurdenmiliz in Syrien
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat einen baldigen Militäreinsatz gegen die Kurdenmiliz YPG im Norden Syriens angekündigt. Die Türkei habe das Recht, alle Bedrohungen gegen die nationale Sicherheit zu beseitigen, sagte Erdogan am Dienstag bei einer Fernsehansprache. Ankara werde "sehr bald" die nächste Stufe einleiten, ergänzte Erdogan und bezog sich dabei auf frühere türkische Militäroffensiven in Syrien.
Taliban ruft zu Gewalt gegen Wahlen in Afghanistan auf
Die radikalislamische Taliban hat zu Gewaltakten gegen die im September anstehenden Wahlen in Afghanistan aufgerufen. Auch forderten sie in einer Erklärung am Dienstag auf ihrer Website die Bevölkerung auf, den Urnengang zu boykottieren.
Erste Vorstellungsrunde der SPD-Vorsitzbewerber am 4. September
Die SPD hat ihre Planungen für das Verfahren zur Nominierung des oder der neuen Parteivorsitzenden konkretisiert. Insgesamt seien nach dem Bewerbungsschluss am 1. September 23 Regionalkonferenzen geplant, auf denen sich die Bewerber vorstellen können, sagte der kommissarische Parteichef Thorsten Schäfer-Gümbel. Die erste der Veranstaltungen werde am 4. September in Saarbrücken stattfinden, kündigte die SPD am Dienstag weiter an.
Umfrage: CDU in Sachsen drei Prozentpunkte vor AfD
Wenige Wochen vor der Landtagswahl in Sachsen liegt die CDU einer aktuellen Umfrage zufolge wieder vor der AfD. In der am Dienstag veröffentlichten Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Insa für die Bild-Zeitung kommt die CDU auf 28 Prozent - drei Prozentpunkte mehr als die AfD, die 25 Prozent erreicht.
Baden-Württembergs Justizminister fordert bundesweites Burka-Verbot
Baden-Württembergs Justizminister Guido Wolf (CDU) hat ein generelles Burka-Verbot in Deutschland gefordert. Wolf verwies im Interview mit den Stuttgarter Nachrichten und der Stuttgarter Zeitung auf die vom SPD-geführten Bundesjustizministerium geplante Strafprozessreform, die ein Verbot der Vollverschleierung im Gerichtssaal vorsieht. "Was für den Gerichtssaal gilt, das gilt auch für viele andere Bereiche", sagte Wolf in dem Interview.
Grünen-Landeschefin in Sachsen-Anhalt tritt nach Plagiatsaffäre zurück
Die Ko-Landesvorsitzende der Grünen in Sachsen-Anhalt, Britta-Heide Garben, tritt nach dem Abschreiben fremder Texte zurück. Die 48-Jährige kündigte dies während einer Telefonkonferenz des Landesvorstands am Montagabend an, wie der Landesverband am Dienstag mitteilte. "Sie tut dies, um weiteren Schaden vom bündnisgrünen Landesverband abzuwenden", hieß es. Auf einem vorgezogenen Parteitag Ende November soll ihre Nachfolge geregelt werden.
Kraftfahrt-Bundesamt erlaubt Nachrüstung von Mercedes-Dieselautos
Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat ein System zur Hardware-Nachrüstung von Dieselfahrzeugen der Marke Mercedes-Benz genehmigt. Nach der Zulassung eines ähnlichen Systems für Modelle des Herstellers Volvo Ende Juli ist es die zweite Genehmigung für Nachrüstungen bei Diesel-Pkw der Schadstoffklasse Euro 5. Das KBA veröffentlichte die allgemeine Betriebserlaubnis am Dienstag auf seiner Internetseite.
Bundesnetzagentur empfiehlt 96 Netzausbau-Projekte bis 2030
Die Bundesnetzagentur hat mit der Prüfung der bis 2030 geplanten Stromautobahnen begonnen. Die Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz, Amprion, TenneT und TransnetBW hatten 164 Maßnahmen vorgeschlagen, 96 davon hält die Behörde nach eigenen Angaben für erforderlich. Es handle sich um 56 zusätzliche Projekte gegenüber den im Bundesbedarfsplan gesetzlich festgeschriebenen.
Prozess um Bestechung in rheinland-pfälzischem Ausländeramt begonnen
Weil er Geld für Dienstleistungen angenommen haben soll, hat im rheinland-pfälzischen Koblenz am Dienstag der Prozess gegen einen ehemaligen Mitarbeiter des dortigen Ausländeramts begonnen. Die Anklage wirft dem Mann unter anderem Bestechung, Verwahrungsbruch und Untreue vor.
Präsident des Katastrophenschutzes warnt vor Lahmlegung der Stromversorgung
Der Präsident des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) hat vor dem Risiko einer gezielten Lahmlegung der Stromversorgung gewarnt. "Nach 24 Stunden ohne Strom hätten wir katastrophale Verhältnisse", sagte BBK-Chef Christoph Unger der Welt. Besondere Sorge bereite die Gefahr, dass die Versorgung durch einen Cyberangriff ausgeschaltet werde: "Auf ein solches Szenario müssen wir uns einstellen und vorbereiten."
Regierung sieht Brexit als Bremse für europäisches Patentgericht
Die Bundesregierung sieht den Brexit als Mitursache für die ungewisse Zukunft des einheitlichen europäischen Patentgerichthofs, gegen den derzeit eine Verfassungsbeschwerde anhängig ist. Die Frage des Austritts Großbritannien aus der EU spiele "eine wichtige Rolle" bei der weiteren Umsetzung des Übereinkommens über ein Einheitliches Patentgericht, heißt es in einer Antwort des Bundesjustizministeriums auf eine Anfrage der FDP-Fraktion, in die Dow Jones Newswires Einblick hatte.
+++ Konjunkturdaten +++
USA
Redbook: Einzelhandelsumsatz erste 4 Wochen Aug +1,1% gg Juli
Redbook: Einzelhandelsumsatz erste 4 Wochen Aug +4,8% gg Vorjahr
DJG/DJN/AFP/hab/cbr/kla
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August 06, 2019 13:00 ET (17:00 GMT)
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